Keine Pension am Bahnhof Schwabmünchen
Bauausschuss Die Räte lehnen die Pläne zum Umbau einstimmig ab. An der Mindelheimer Straße ergeben sich Änderungen
Schwabmünchen Ein Antrag für eine Pension am Bahnhof, die Penthauswohnung auf dem Modehaus Schöffel und das Großprojekt an der Mindelheimer Straße – das waren die wichtigsten Themen, mit denen sich der Schwabmünchner Bauausschuss auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigte.
Stolze 15 Bauanträge umfasste die Tagesordnung der jüngsten Schwabmünchner Bauausschusssitzung. Ein großer Teil der Anträge, vom Neubau vom zwei Schleppgauben bis hin zum Haus mit zehn Wohneinheiten, waren ohne größere Probleme zu bearbeiten und fanden schnell Zustimmung.
Schwerer gestaltete sich die Aufteilung einer großen Penthauswohnung auf dem Modehaus Schöffel. Diese soll in drei Wohneinheiten aufgeteilt werden. Das Problem dabei: die Stellplätze. Da fehlen nämlich zwei. Die Lösung des Bauwerbers wäre es, zwei Stellplätze im Bereich der Neuen Mitte abzulösen. Ein Ansatz, der zur Intervention durch Stadtrat Rudolf Lautenbacher (CSU) führt. „Die haben schon beim Bau sechs Stellplätze bekommen, jetzt nochmals zwei. Ohne mich“, stellt Lautenbacher klar. Auch bei seinen Ratskollegen löste der Gedanke, erneut Stellplätze abzulösen, keine Freude aus. „Es wäre ja nicht so, dass beim dahinter liegenden Privatgrundstück der Platz fehlt“, führt Lautenbacher aus. Doch nach Auskunft von Bürgermeister Lorenz Müller (CSU) will der Eigentümer davon nichts für die fehlenden Stellplätze opfern. So blieb den Räten nichts anderes übrig, als mit Zähneknirschen der Stellplatzübernahme zuzustimmen. „Wir sind ja im Prinzip froh, wenn wir weiteren Wohnraum bekommen“, sagte Josef Alletsee (Freie Wähler) zu dem ungeliebten Beschluss.
Bessere Laune herrschte, als es um die Mindelheimer Straße ging. Beim dortigen Großbauprojekt geht es weiter voran. Schuld an den letzten Verzögerungen war das Hangwasser. Dieses wurde nicht in dem auftretenden Umfang erwartet. „Geplant war eine große Baugrube, um die Keller und die Tiefgarage zu errichten“, so Lorenz Müller. Da aber zu viel Wasser anfällt, müssen Keller und Tiefgarage einzeln erstellt werden.
Das führt dazu, dass die Zufahrt zur Tiefgarage nach vorne in Richtung Ampel rückt. Um Rückstaus wegen einfahrender Autos zu vermeiden, wird die Tiefgaragenzufahrt nun zweispurig ausgebaut. Eine Lösung, die die Räte befürworten. Vonseiten der Freien Wähler kam die Anregung, dafür eventuell die Ampel zu versetzten.
Wenig Zustimmung hingegen fanden die Pläne, den Bahnhof zur Pension auszubauen. 27 Zimmer mit 37 Betten sollen dort entstehen. Doch gleich mehrere Gründe führten zur Ablehnung. „Wir haben bei den Vorgesprächen mit dem Antragsteller, der Cosi GmbH, klar dargelegt, dass eine solche Pension gewisse Standards zu erfüllen hat“, erklärt Bürgermeister Müller. Deshalb soll die angedachte Zwei-Sterne-Pension dort nicht entstehen. Zudem scheint die Stellplatzfrage nicht geklärt.
Zwar werden Stellplätze ausgewiesen, aber auf Flächen, die dem Bauwerber nicht gehören. Ob er sie trotzdem dort errichten kann, ist nicht bekannt. Auch in Sachen Brandschutz liegen Bedenken vor. Vor allem der zweite Fluchtweg stößt den Räten auf. Dieser soll an der des Gebäudes auf das Dach des ehemaligen Kioskes führen. Wie es von da weitergeht, ist in den Plänen nicht ersichtlich. „Eine solche Leiter war kurz beim alten Rathaus auch angedacht und wurde sofort vom Amt abgelehnt“, erinnert sich Josef Alletsee. So blieb den Räten nichts anders, als den Antrag einstimmig abzulehnen.