SPD löst das Rätsel um den OB-Kandidaten
Hintergrund Am Donnerstag findet eine kurzfristig angesetzte Sitzung des Vorstands statt. Danach ist die reguläre Jahreshauptversammlung. Vieles spricht dafür, dass Ordnungsreferent Dirk Wurm das Rennen gemacht hat
Die Augsburger SPD hat ihren Kandidaten für die OberbürgermeisterWahl im März 2020 gefunden. So zumindest ist eine Einladung für eine am Donnerstag, 23. Mai, anstehende Sitzung zu verstehen. Die Findungskommission will den Vorstandsmitgliedern das Ergebnis ihrer Arbeit vorstellen. Zudem soll es am Donnerstag bereits einen Beschluss geben, wonach sich die Führungsmannschaft auf einen Bewerber verständigt hat.
Intern ist offenbar nur ein sehr kleiner Kreis in die Personalie eingebunden. Es ist zudem Stillschweigen vereinbart. Nach Informationen unserer Zeitung läuft jedoch vieles auf den Ordnungsreferenten Dirk Wurm hinaus. Er selbst äußert sich dazu nicht. Auch der Fraktionsvorsitzende Florian Freund und die Augsburger SPD-Chefin Ulrike Bahr sehen zum jetzigen Zeitpunkt keinen Anlass, den Namen frühzeitig preiszugeben. Denn auch Freund selbst werden Chancen eingeräumt, die Spitzenposition der SPD im anstehenden Kommunalwahlkampf einzunehmen.
Dass die SPD nun das Rätsel um den OB-Kandidaten klären möchte, hat mit einer offiziellen Parteiveranstaltung zu tun. Am Donnerstag findet um 19 Uhr die reguläre Jahreshauptversammlung statt. Neuwahlen stehen nicht auf der Tagesordnung. Auch die Personalie des OBKandidaten findet in der Einladung keine Erwähnung. Allerdings findet vor der Versammlung die außerordentliche Vorstandssitzung statt, zu der am Montag kurzfristig eingeladen wurde.
Dass noch diese Woche offiziell der Name des Kandidaten bekannt gegeben wird, mag auch mit einem Termin des politischen Gegners zusammenhängen. Wie berichtet, nominiert die CSU am Montag, 27. Mai, im Ofenhaus des Theaters die Wirtschafts- und Finanzreferentin Eva Weber zur OB-Kandidatin.
Die SPD hatte mehrfach betont, dass sich die Partei nicht von anderen Parteien in ihrer Personalauswahl unter Druck setzen lassen wolle. Man wolle den Kandidaten vor der Sommerpause benennen. Es werde die Person mit „den besten Chancen“sein, lautete die Formulierung. Da ein Kandidat von außerhalb wohl kaum eine Rolle spielen dürfte, konzentrierten sich die Spekulationen auf Florian Freund und Dirk Wurm. In der Vita der beiden SPD-Kommunalpolitiker finden sich Parallelen: Beide sind Familienväter mit jeweils drei Kindern. Freund ist Volkswirt bei der Regierung von Schwaben, er lebt in Göggingen. Wurm ist Ordnungsreferent und in Pfersee zu Hause.
Bei der Kommunalwahl 2014 war der heutige Sozialreferent Stefan Kiefer für die SPD angetreten. Er verlor gegen Amtsinhaber Kurt Gribl (CSU) deutlich. Gribl zieht sich nach zwei Amtszeiten zurück. Er hört Ende April 2020 als OB auf.