Plädoyer für ein friedliches Zusammenleben
Der Runde Tisch der Religionen in Augsburg reagiert auf den Anschlag in Halle. Es ergeht ein Aufruf an die Bürger, sich gegen Diskriminierung und Intoleranz zu stellen
Der Anschlag auf die Synagoge in Halle hat bundesweit Entsetzen ausgelöst. Die Reaktionen auf die Tat verstummen nicht. Auch nicht in der Friedensstadt. Hier gibt es eine abgestimmte Erklärung vom Runden Tisch der Religionen, die am Freitag verkündet wird. Darin heißt es: „Wir, der ,Runde Tisch der Religionen‘ der Stadt Augsburg, verurteilen den antisemitisch motivierten Anschlag in Halle am jüdischen Feiertag Yom Kippur auf das Schärfste. Wir sind fassungslos und schockiert über diesen barbarischen Akt.“
Das Mitgefühl gelte den Angehörigen der Opfer. Darüber hinaus fühle man sich „solidarisch mit den Jüdinnen und Juden in unserem Land und in unserer Stadt verbunden“. Der Anschlag sei ein Angriff auf uns alle, auf unsere Freiheit und auf unsere Grundwerte.
Zum Runden Tisch der Religionen in Augsburg gehören Christen, Juden, Muslime, Aleviten, Buddhisten und Jesiden jeweils unterschiedlicher Ausrichtung. Erinnert wird die Zeiten der NS-Diktatur, als Bürger der Stadt „Opfer der menschenverachtenden Ideologie“geworden seien. Für Antisemitismus dürfe in unserer Gesellschaft kein Platz sein. Der Runde Tisch der Religionen fühle sich dem Augsburger Religionsfrieden verpflichtet. Dies heißt: kein Mensch, gleich welcher Religion und Weltanschauung, dürfe Opfer von Gewalt werden. Wie in der Erklärung ausgeführt wird, beginnen Hass und Aggression im Kleinen mit herablassenden Witzen und verächtlichen Bemerkungen. Der Runde Tisch der Religionen ruft alle Augsburger auf, „mutig gegen jegliche Anzeichen von Diskriminierung, Intoleranz und Respektlosigkeit aufzustehen“.
Die Grünen in Augsburg haben ebenfalls reagiert. Der rechtsextreme Anschlag in Halle sei ein entsetzlicher Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland: „Zugleich zielen die Morde auf den multireligiösen und multiethnischen Charakter unseres Landes, auf unsere offene und vielfältige Demokratie.“Es gelte nun mehr denn je, dass Demokraten klaan re Worte finden und zusammenhalten: „Dass wir uns gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus, Muslimfeindlichkeit, Hass und Rechtsextremismus stellen.“
Auch die CSU zeigte ihre Solidarität mit der jüdischen Kultusgemeinde. Bürgermeisterin Eva Weber und die Abgeordneten Volker Ullrich, Andreas Jäckel und Johannes Hintersberger statteten der Synagoge am Freitag einen Solidaritätsbesuch ab. Antisemitismus und Rassismus dürften in Deutschland keinen Platz haben.