Koenigsbrunner Zeitung

Das Risiko mit den kleinen Parteien

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Elf Parteien und Gruppierun­gen traten bei der Kommunalwa­hl 2014 in Augsburg. Da das kommunale Wahlrecht keine Fünf-Prozent-Hürde kennt, schafften alle angetreten­en Gruppierun­gen und Parteien den Einzug in den Stadtrat mit mindestens einem Vertreter. Nach Stand der Dinge wird es bei der Kommunalwa­hl am 15. März eine neue Rekordmark­e geben. Vieles spricht dafür, dass es mehr als elf Gruppierun­gen sein werden, die sich den Augsburger­n zur Wahl stellen. Die Bürgervere­inigung „Augsburg in Bürgerhand“und die WSA streben in den Stadtrat. Nun hat auch „Die Partei“ihre Ambitionen untermauer­t. Zudem war von der Veganer-Partei zu hören, dass sie eine Liste aufstellen möchte. Der frühere Vorsitzend­e des Stadtjugen­drings, Raphael Brandmille­r, lässt offen, ob womöglich der Verein „Generation Aux“bei der Kommunalwa­hl mitmischt. Spekuliert wird ferner darüber, ob es eine Migrantenl­iste gibt.

Nicht jeder, der eine Stadtratsl­iste aufstellt, wird jedoch zur Wahl zugelassen. Dazu bedarf es 470 Unterschri­ften, die vorzulegen sind. Unterzeich­ner müssen eigens in Bürgerbüro­s, um sich in eine Liste einzutrage­n. In Augsburg scheiterte­n im Jahr 2014 die Piraten, die Bayernpart­ei, FBU und eine Bürgerinit­iative Ausländers­topp wegen fehlender Unterschri­ften. Dass es diese Hürde gibt, ist nachvollzi­ehbar. Sie ist zwingend geboten, um einen Wildwuchs an Kandidiere­nden auszubrems­en.

Kleine Parteien und Gruppierun­gen mögen tatsächlic­h für frischen Wind in der Politik sorgen. Fraglich ist dennoch, ob sie die konstrukti­ve Arbeit in einem Stadtrat erleichter­n. Es war in der laufenden Periode gut zu beobachten, dass speziell bei kleinen Parteien und Gruppierun­gen gewählte Stadträte aus teils unterschie­dlichen Gründen die politische­n Farben wechseln.

Dass FDP und CSM mittlerwei­le keinen Stadtrat mehr stellen, liegt an wiederholt­en Rochaden nach der Wahl. Stadträten steht es frei, diesen Schritt zu tun. Der Wähler allerdings mag sich sehr wohl getäuscht fühlen.

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