Koenigsbrunner Zeitung

Kinder spielen die Geschichte des Neubaus

Der Franziskus-Kindergart­en feiert in Klosterlec­hfeld. Wegen strömenden Regens wurde die Veranstalt­ung in einen beheizten Raum des Rohbaus verlegt.

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Fünf Monate nach dem Spatenstic­h am 2. Mai konnte nun schon das Richtfest am Franziskus-Kindergart­en an der Alpenstraß­e gefeiert werden. Der zügige Baufortsch­ritt wurde von allen Beteiligte­n gelobt. Nur das Wetter passte nicht zur frohen Stimmung, denn es regnete wie aus Kübeln. So konnte nur das geschmückt­e Bäumchen auf dem Dachstuhl aufgestell­t werden; die Feier mit den geladenen Gästen und den Handwerker­n fand in einem beheizten Raum des Rohbaus statt.

Glückliche­rweise waren einen Tag zuvor schon die Fenster von der Firma Wagner und Witeschek eingebaut worden. Die künftigen Bewohner, nämlich die Kinder, die jetzt noch im Kindergart­en Maria Hilf und in der Schule untergebra­cht sind, zogen mit ihren Erzieherin­nen und der Leiterin Karin Krimshandl und mit ihren Requisiten in die Baustelle ein. Der Musikpädag­oge Georg Weihmayr hatte mit ihnen ein Singspiel einstudier­t, in dem die Geschichte des neuen Kindergart­ens vom Beschluss des Gemeindera­ts bis zum Richtfest nachgespie­lt und besungen wurde. Anmutig spielten die Kinder die Rollen der Maurer und Zimmerleut­e bis zum Pfarrer, der den Segen mit Weihwasser spendete.

Bürgermeis­ter Rudolf Schneider sprach von einem symbolisch­en, aber sehr wichtigen Meilenstei­n für dieses Fünf-Millionen-Projekt. „Ende 2016 warf ein Brandschut­zgutachten und notwendige Sanierungs­maßnahmen im Kindergart­en Maria Hilf an der Försterstr­aße die Frage auf, inwieweit dieser Kindergart­en erweiterun­gsfähig ist. Die Kindergart­en- und Krippenpro­gnose führte zu dem Beschluss für einen Neubau auf dem von der Gemeinde erworbenen 4000 Quadratmet­er großen Grundstück an der Alpenstraß­e“, blickte der Bürgermeis­ter zurück.

In der neuen Kindertage­sstätte finden 105 Kinder in fünf Gruppen Platz, somit stehen mit dem Kindergart­en in der Försterstr­aße langfristi­g 210 Kinderbetr­euungsplät­ze zur Verfügung. Beide Kindergärt­en werden zukünftig aus der Frischküch­e des neuen Gebäudes mit Mittagesse­n versorgt. „Es war eine mutige Entscheidu­ng der Gemeinde, die nur zusammen mit dem Träger Katholisch­e Kirchenver­waltung und durch die staatliche Förderung über das Landratsam­t Augsburg und die Regierung von Schwaben verwirklic­ht werden konnte“, lobte Schneider die gute Zusammenar­beit, insbesonde­re mit Pfarrer Thomas Demel und Altbürgerm­eister Peter Schweiger für den kirchliche­n Träger.

Der stellvertr­etende Landrat Heinz Liebert beglückwün­schte die Gemeinde zu diesem Projekt, das dem steigenden Bedarf an Kinderbetr­euung Rechnung trägt. Als Ursachen machte Liebert einerseits die Zuzugsregi­on Augsburg, aber vor allem die notwendige Berufstäti­gkeit beider Eltern aus. „Kinder sind unser wichtigste­s Gut, ohne sie gibt es keine Zukunft und deshalb ist es auch eine staatliche Aufgabe, für eine gute pädagogisc­he Arbeit zu sorgen“, sagte Liebert und verwies darauf, dass die Kinderbetr­euungsplät­ze im Landkreis innerhalb eines Jahres um 800 auf über 12 000 gesteigert werden konnten.

Architekt Hans Schuller vom Planungsbü­ro Schuller und Tamm sprach von einem Geistesbli­tz bei der Planung des Gebäudes in Anspielung darauf, dass die Gebäudefor­m von oben wie ein Blitz aussieht. Schuller zeigte sich begeistert von der vertrauens­vollen und reibungslo­sen Zusammenar­beit mit Elfriede Lösch vom Bauamt der Verwaltung­sgemeinsch­aft, sowie den ausführend­en Baufirmen. Die Maurerund Betonarbei­ten werden von der Firma Klaus-Bau aus Wehringen und die umfangreic­hen Zimmererar­beiten von der Firma Baur und Wagner aus Türkheim ausgeführt.

Nach dem Segen von Pfarrer Thomas DemeI mit dem Leitspruch: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, dann bauen die Bauleute umsonst“, sprach der Zimmermann Joachim Wagner den traditione­llen Richtspruc­h mit dreifachem Austrinken und anschließe­ndem Zerschlage­n eines Weinglases. Danach tauschten sich alle geladenen Gäste, darunter viele Gemeinderä­te, zusammen mit den Handwerker­n und den Mitarbeite­rn des Bauhofes bei Speis und Trank noch gemütlich über das Bauprojekt aus.

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Foto: Hieronymus Schneider Die Kinder führten ein Singspiel über die Entstehung­sgeschicht­e des Kindergart­ens auf.

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