Koenigsbrunner Zeitung

Viele Dinge gehören zum Unterricht

Musik und auch Tee sind in der Klasse von Cornelia de Beisac ein gutes Mittel zum Lernen in der Gemeinscha­ft. Mit Unterstütz­ung im Team sollen die Kinder selbststän­dig werden

- VON ANJA FISCHER

Bobingen Musikalisc­h geht es im Unterricht von Cornelia de Beisac an der Grundschul­e an der Singold in Bobingen zu. Cornelia de Beisac hat schließlic­h Grundschul­lehramt mit Schwerpunk­t Musik studiert und spielt selbst Klavier und Querflöte. Klar, dass da in ihrer ersten Klasse, die sie zusätzlich als Klassenlei­terin betreut, auch viel gesungen wird. Trotzdem unterbrich­t ihre Arbeit als neue Konrektori­n auch oft ihr beschwingt­es Auftreten. Darum findet sie auch erst jetzt nach einigen Wochen der Einarbeitu­ng in die neue Aufgabe in Bobingen eine freie Stunde fürs Zeitungsin­terview.

Musik sei ihr sehr wichtig, erzählt dabei Cornelia de Beisac. Das sei möglicherw­eise auch ein Punkt, den sie bei ihrer Arbeit als Konrektori­n angehen will. „Ich kann mir vorstellen, unser Musikangeb­ot hier noch weiter auszubauen“, meint die 43-Jährige. Generell aber wolle sie sich in ihrem ersten Jahr an der Singoldsch­ule erst einmal orientiere­n. Vieles laufe hier schon ganz toll, lobt Cornelia de Beisac. Sie sei herzlich an ihrer neuen Wirkungsst­ätte willkommen geheißen worden und müsse jetzt erst einmal schauen, welches Potenzial noch geweckt werden könne.

Bei ihrer Arbeit greift Cornelia de Beisac auf einen Grundsatz von Maria Montessori zurück: „Hilf mir, es selbst zu tun.“Sie achte sehr darauf, dass die Kinder möglichst selbststän­dig sind und Dinge alleine erledigen können, erzählt sie. Gerade wenn es auf weiterführ­ende Schulen am Ende der Grundschul­zeit gehe, müssten die Kinder in der Lage sein, sich zu organisier­en.

In Bobingen ist Cornelia de Beisac keine Fremde. Seit fünf Jahren wohnt sie hier mit ihrer Familie und hat es noch keinen Tag bereut, von Haunstette­n aufs Land gezogen zu sein. Jetzt freut sie sich, auch hier unterricht­en zu dürfen. Vor allem, dass sie nun ihren Schulweg mit dem Fahrrad zurücklege­n kann, findet die Mutter von vier Kindern toll. war ich in Augsburg an der Rotes-Tor-Schule, da konnte ich nicht so einfach hinradeln“, erzählt sie. Ihr neuer Schulweg führe sie ganz bewusst mit dem Rad durch den Singoldpar­k.

Cornelia de Beisac ist Lehrerin aus Leidenscha­ft. „Ich unterricht­e wirklich gerne“, sagt sie. „Dabei versuche ich, auch trockene Inhalte möglichst spannend darzustell­en.“Ihre Schüler können sie mit Fleiß und Sorgfalt beeindruck­en, denn ihre neue Lehrkraft legt viel Wert auf Struktur und Konsequenz. Deshalb ist es ihr lieber, wenn sorgfältig­er gearbeitet und dafür vielleicht weniger geschafft wird, als wenn alles Huschhusch und schnell aufs Papier geworfen wird. „Jedes Kind soll sich nach seinen Fähigkeite­n bemühen – das ist beim einen mehr und beim anderen eben weniger“, macht de Beisac deutlich. Auch kleine Fort„Bisher schritte seien Fortschrit­te. Wichtig sei es, dass sie Kinder gerne zur Schule gehen und lernen wollen. Deshalb werde in ihrem Unterricht viel gelacht, denn mit Spaß gehe alles leichter. Im Winter machen es sich Lehrerin und Schüler dabei auch gerne gemütlich, wie Cornelia de Beisac verrät. Jedes Kind habe dann eine Teetasse dabei und dann werde morgens gemeinsam Tee getrunken. „Die Kinder verbringen mindestens den halben Tag in der Schule“, merkt die Lehrerin dazu an. „Sie sollen und müssen sich dort wohlfühlen, um Leistung zu erbringen.“Es sei zudem wichtig, dass sie sich als Klasse, als Gemeinscha­ft sehen und nicht nur als Individuum. Auch für eine gute Klassengem­einschaft müsse man sich in der Schule wohlfühlen.

Ein Anliegen ist der erfahrenen Lehrerin, die von sich selbst sagt, sehr gewissenha­ft zu sein, deshalb auch ein schön geschmückt­es und ordentlich­es Klassenzim­mer. So hängen an den Wänden selbst erarbeitet­e Bilder zu den Unterricht­sthemen oder die ersten Basteleien der Schüler.

Entspannun­g sucht und findet Cornelia de Beisac bei ihren Strickarbe­iten, wenn ihr neben Beruf und der sechsköpfi­gen Familie noch Zeit dazu bleibt. Egal ob Pullover, Jacken oder im Winter gerne auch Socken, Filzpantof­feln und Mützen – beim Handarbeit­en kann die Powerfrau so richtig die Gedanken schleifen lassen, während die Hände beschäftig­t sind. Nach ihrem Lieblingsp­latz gefragt, ist die Antwort deshalb auch ganz klar: „Da, wo meine Wolle ist“, lacht Cornelia de Beisac.

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Foto: Anja Fischer Cornelia de Beisac ist die neue Konrektori­n an der Singoldsch­ule Bobingen. Unterricht gestaltet sie gerne bunt, er soll kein bloßes Pauken sein.

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