Teurere Kita-Gebühren, weniger Kosten für Eltern
Der Wehringer Gemeinderat empfiehlt dem Kita-Träger wegen neuer Zuschüsse drastische Erhöhungen
Wehringen Alles in geordneten Bahnen verläuft im Gemeinderat in Wehringen. Schon die letzten Sitzungen hatten auf der öffentlichen Tagesordnung nur wenige Punkte stehen, in der jüngsten Gemeinderatssitzung war es ebenso.
Für die Gemeinderäte und die Gemeindeverwaltung aber bedeutet dies, im Hintergrund, sprich in nicht öffentlichen Sitzungen und in der Vorbereitung, wird umso fleißiger gearbeitet. Dazu trägt auch die verbesserte EDV-Ausstattung bei, die in den letzten Monaten für die Verwaltung angeschafft wurde. Leider fehle immer noch ein ausreichender Breitbandanschluss zum Behördennetz, bedauerte Bürgermeister Manfred Nerlinger. Deshalb wurde beschlossen, zusätzlich einen externen Breitbandanschluss mit entsprechender Firewall zu genehmigen, wie Nerlinger bei den Beschlüssen aus nicht öffentlicher Sitzung bekannt gab.
Zu diesen Beschlüssen gehören auch die Erneuerung einer Zaunanlage am Rückhaltebecken mit Kosten in Höhe von 9000 Euro und der Zuschuss für den Theaterverein Wehringen, der einen neuen Sichtschutz für die Bühne benötigt. Die Kosten von rund 3200 Euro werden von der Gemeinde zur Hälfte bezuschusst.
Keine lange Diskussion erforderte der Beschluss zur Neufestsetzung der Verträge mit der Gemeinde Großaitingen bezüglich der dortigen Mittelschule, in die auch die Wehringer Kinder gehen. Zum einen handelte es sich dabei vor allem um formale Änderungen, zum anderen läuft die Partnerschaft seit 35 Jahren reibungslos, wie Gemeindeleiter Andreas Euba vermeldete.
Den Zuschuss des Freistaates zu den Kindergartengebühren in Höhe von 100 Euro pro Kind, nahm die Gemeinde zum Anlass, um dem Träger des Wehringer Kindergartens Vogelnest, der AWO, zu empfehlen, die Kindergartengebühren zu erhöhen. „Der Freistaat ging bei seinen Planungen wohl nicht davon aus, dass es noch Gemeinden gibt, deren Gebühren weit unter 100 Euro liegen“, bemerkte Bürgermeister Manfred Nerlinger dazu. Die Kosten sollen nun für den Kindergartenplatz um 50 Prozent erhöht werden, für den Krippenplatz um 25 Prozent.
Was sich nach viel anhört, ist in Wirklichkeit gar nicht so schlimm: Dank des Zuschusses bleiben Kindergartenplätze bei einer Buchung unter acht Stunden täglich immer noch kostenfrei, weil sie immer noch unter 100 Euro betragen. Einzig und allein das Betriebskostendefizit für die Gemeinde verringert sich durch die Erhöhung ein kleines bisschen. Für die Eltern bedeutet das: Trotz Gebührenerhöhung werden sie künftig weniger zahlen als bisher oder ganz kostenfrei ausgehen. Nach Rücksprache mit der AWO soll die neue Gebührenregelung ab dem 1. Januar 2020 gelten. Die nächste Sitzung des Gemeinderates Wehringen findet am 22. Oktober statt.