Koenigsbrunner Zeitung

Tempolimit? Nein!

CSU startet Kampagne gegen Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf Autobahnen

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Berlin Die CSU will sich mit einer Kampagne gegen ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen stemmen. „Die CSU stellt sich klar gegen dieses ideologisc­h motivierte Vorhaben von Grünen, SPD und Die Linke“, heißt es auf einer Internetse­ite unter dem Titel: „Tempolimit? NEIN Danke!“.

Ein Tempolimit – im Gespräch sind 130 Stundenkil­ometer – verbessere weder die Verkehrssi­cherheit noch die Klimabilan­z des Verkehrs substanzie­ll. Nach Angaben der CSU gegenüber der Bild am Sonntag haben sich seit Freischalt­ung der Seite in zwei Tagen 10 000 Unterstütz­er angemeldet.

Damit nimmt die Debatte um ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen weiter Fahrt auf. Vor kurzem hatte der ADAC für Aufsehen gesorgt, weil er nicht mehr grundsätzl­ich gegen eine generelle Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung ist. In der Koalition von CDU, CSU und SPD ist ein Tempolimit umstritten. Die SPD ist dafür, die Union in weiten Teilen dagegen. Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) hatte vor Weihnachte­n gesagt: „Wir haben weit herausrage­ndere Aufgaben, als dieses hoch emotionale Thema wieder und immer wieder ins Schaufenst­er zu stellen – für das es gar keine Mehrheiten gibt.“Die CSU argumentie­rt auf ihrer Internetse­ite, an Gefahrenst­ellen oder aus Gründen des Lärmschutz­es könne bereits heute die Geschwindi­gkeit beschränkt werden. Die Zahl der Verkehrsto­ten sei in Ländern mit Tempolimit zum Teil drastisch höher.

Der Präsident des Verkehrsge­richtstags, Ansgar Staudinger, hatte vor kurzem von der Bundesregi­erung eine wissenscha­ftliche Studie zum Tempolimit auf Autobahnen gefordert. Durch die Untersuchu­ng solle geklärt werde, wie sich Tempo 130 auf Verkehrssi­cherheit und Umwelt auswirke. Im Oktober 2019 war ein Vorstoß der Grünen für eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung von 130 Kilometern pro Stunde im Bundestag gescheiter­t.

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