Stürmische Wahlzeiten
F ür den ein oder anderen Kandidaten der bevorstehenden Kommunalwahl gab es gestern die erste richtige Belastungsprobe. Das lag weniger daran, dass jetzt auf Streitmodus geschalten wird und jedes Wort auf die Goldwaage kommt. Vielmehr war es das Sturmtief, dass gestern an den Wahlvorboten rüttelte und schüttelte. Wer beispielsweise sein Plakat besonders hoch hängte, um über den Konterfeis der Konkurrenz zu thronen, dem blies der Sturm viel härter ins Gesicht. Mancher Kandidat verhielt sich dabei wie ein Fähnchen im Wind und flatterte hin und her. Das war freilich auch der Vorarbeit geschuldet: Wer zum Festbinden Schnur statt Draht oder Kabelbinder verwendet hatte, konnte den Argumenten des Wetters nur wenig entgegensetzen.
Das galt übrigens auch für die Auswahl des Materials. Die dünnen Hohlkammertafeln wurden von den Böen förmlich zusammen gedrückt. Das konnte den schwereren Holztafeln nicht passieren.
Dafür hatten die stabilen Plakatträger beim einsetzenden Dauerregen ein ganz anderes Problem: Der Kleister weichte auf und die Papierdrucke wollten nicht mehr haften. Zum Teil lösten sich die Plakate ab. Und verschwanden dann von der Bildfläche. Und das schon vor der Wahl am 15. März. Stürmische Zeiten sind das.