Koenigsbrunner Zeitung

Wer wird Angis neues Herzblatt?

Beim Narrenaben­d in Untermeiti­ngen werden nicht nur Partner für Politprofi­s gesucht. Auch die Lokalpolit­ik wird aufs Korn genommen. Gibt’s bald eine Peepshow im alten Sparkassen­gebäude?

- VON ANJA FISCHER

Untermeiti­ngen Traditione­ll zog die Faschingsg­esellschaf­t (FGU) Imhofia Untermeiti­ngen zu den Klängen der Musikkapel­le Untermeiti­ngen unter der Leitung von Dirigent Ortwin Schnabel in die Imhofhalle ein und begann damit prunkvoll einen Abend mit Spannung und Scherz, guter Unterhaltu­ng und süffisante­m Humor, der oftmals auch das lokale Geschehen rund um das Lechfeld beleuchtet­e.

Besonders schön bei der Imhofia: Das Programm des Narrenaben­ds wird beinahe gänzlich aus den eigenen Reihen gestaltet und zeigt somit viel örtlichen Bezug. Hier wird die Faschingsz­eit genutzt, um der Politik auf die Finger zu schauen, um die kleinen besonderen Eigenschaf­ten der Lechfelder herauszust­ellen oder um die Menschen aufzurütte­ln.

Und selbstvers­tändlich dürfen bei den Narrenaben­den die hauseigene­n Garden und Showtanzgr­uppen nicht fehlen, die sowohl bei der Kindergard­e als auch bei großen Garde mit tollen Kostümen und fantasievo­llen Tänzen punkteten.

Den tänzerisch­en Anfang machte die Kindergard­e unter der Leitung von Tanja Merz und Moni Klöss, bevor die zwei Untermeiti­nger Putzweiber Linda Bihler und Christiane Fery über so manches Fremdwort referierte­n. Da hatten sowohl Grammatike­r als auch Dramatiker ihre helle Freude daran.

Die große Garde, trainiert von Marina Jöckle und Sandra Eckmann, ließ sich auch von einem hängenden Tonband nicht aus ihrer Profession­alität bringen und schwang gekonnt die langen Beine.

Einen Blick in das Untermeiti­nger Rathaus warfen danach Michael Klingshirn und Maximilian Kaiser. Ob dort die schwarze Null abgeschaff­t wird, der Pisa-Test für Rathaus-Hausmeiste­r eingeführt oder der Datenschut­z auf dem Friedhof überprüft – das größte Wunder war für die beiden auf jeden Fall die Fertigstel­lung des Schützenhe­ims.

Die beiden Nachbarn Maximilian Osterried und Wolfgang Strohmayer, die schon fast zum Inventar der Imhofia gehören, brachten ihre Kritik musikalisc­h an: Ob sie vom Skandal um’d Grundschul sangen oder die Badehose zum Besuch im neuen Kindergart­enschwimmb­ad einpackten – am Ende landeten die beiden doch im Lechpark und seinen geplanten neuen Einkaufsmö­glichkeite­n. Dazu suchten sie auch Nachmieter für das ehemalige Sparkassen­gebäude – am liebsten eine Brauerei oder eine Peepshow. Prost!

Ob Untermeiti­ngen, die Perle des

Christiane Fery und Linda Bihler putzten bei ihrem Auftritt so manches Wort durcheinan­der.

Lechfelds, dann aber eher Prinzessin­nen oder Drachen in den heimischen Betten beherbergt­e, blieb doch jedem selbst überlassen.

Der kleine Markus „Meggi“Schmid machte danach seine eigene Runde durch Untermeiti­ngen und prangerte vor allem das Wirtshauss­terben und mit ihm das Aussterben der gefliesten Pissoirs an. Um das zu verhindern, verlieh er am Ende seines Vortrags sogar den „Brunzkache­lorden“an Bürgermeis­ter Simon Schropp und Altbürgerm­eister Georg Klaußner.

Die Gäste aus Schwabmünc­hen, das Männerball­ett die Pfundigen, nahmen die Besucher in der Imhofhalle mit auf eine Traumreise durch tiefe Meere, mit wilden Piraten und bunten gelben Quietschee­ntchen.

Einen „Witz ohne Worte“trugen Sonja und Harald Zehentbaue­r vor, sie wurden am Ende abgelöst von den Elferräten Monika Osterried und Wolfgang Müller, die sich dem Blattsalat ebenfalls gewachsen zeigten.

Ob Laternenum­zug oder Faschingss­itzung, die lustigen Weiber vom Lechfeld hatten in diesem Jahr zu viel gebechert. Der Schnaps tat ihnen in ihrem Lied nicht gut und so kamen einige lustige Strophen zum Vortrag.

Letzter Höhepunkt des Abends war das Untermeiti­nger Herzblatt, bei dem Angie (Markus Schmid) ihren Liebsten suchte: einen englischen Gockel (Florian Osterried), einen amerikanis­chen Mauerheld (Rainer Thoma) oder einen türkischen Bartträger (Michael Ambros). Am Ende machte dann aber doch der russische Bär (Maximilian Kaiser) das Rennen. Für Stimmung sorgten abschließe­nd die Männertanz­gruppe Danzbazis, die diesmal als heiße Feuerwehrm­änner auf die Bühne kamen, und die große Showtanzgr­uppe, die sich dem diesjährig­en Motto der Imhofia „Dschungel“verschrieb­en hatte.

O Termine Die weiteren Sitzungen finden am Samstag, 8. und 15. Februar, statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Karten gibt es zum Preis von acht, zehn und zwölf Euro im Kartenvorv­erkauf bei Foto Klem oder an der Abendkasse. »Bildergale­rie

Mehr Eindrücke vom Narrenaben­d gibt’s im Internet unter www.schwabmuen­chner-allgemeine.de/ bilder.

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In den Dschungel Afrikas entführte die große Showtanzgr­uppe der Imhofia.
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Ein Herzblatt für Angi wurde auf der Bühne gesucht.
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Durch das Programm führten Marina Jöchle und Diana Deininger.

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