Warum singen Vögel?
Schon frühmorgens zwitschern die Tiere
Augsburg Die Tage werden im Sauseschritt länger, die Sonne scheint wieder mit voller Kraft, der Frühling ist da – endlich. Und mit ihm auch Amsel, Drossel, Fink und Star. Einige Vögel sind zurück von ihrer alljährlichen Flucht in den warmen Süden, andere sind härter im Nehmen und haben hierzulande überwintert. Eines haben die Vögel jedenfalls alle gemeinsam: Sie singen schon in aller Herrgottsfrühe aus vollem Halse. Aber warum zwitschern die Tiere eigentlich?
Ganz einfach: Es geht laut des Naturschutzbund Deutschland um Fortpflanzung. Denn pünktlich zum Frühlingsbeginn spielen die Hormone der Vögel verrückt. Die Männchen markieren mit dem Gesang ihr Revier und werben mit vollem Einsatz um die Gunst der Weibchen. Wer nicht lauthals mitsingt, hat das Nachsehen. Vogelforscher sagen, Weibchen üben damit Selektionsdruck aus. Aber was ist eigentlich wichtig, um die auserwählte Vogeldame zu beeindrucken?
Vielfalt ist das oberste Gebot, dazu kommen Lautstärke, Häufigkeit und Dauer. Die Männchen zeigen dem Objekt ihrer Begierde damit, dass sie fit und der perfekte Vogelpapa sind. Mehrere Strophen sollte so ein gezwitschertes Vogellied schon haben. Schwach wird das Weibchen spätestens dann, wenn das Männchen im bunten Federkleid auch noch mit einer Tanzeinlage glänzen kann. Denn all das sind Zeichen für eine gute Gesundheit.
Wissenschaftler unterscheiden derweil zwischen Gesang und Rufen. Letzteres habe einfache Funktionen, wie etwa Warnung. Die Gesänge sind meist komplexe Lautfolgen mit einer Art Satzstruktur. Versuche von Forschern zeigen: Ohne diese Struktur verlieren die Gesänge ihre Bedeutung. Die Vögel singen übrigens in lokalen Dialekten.