Die Stunde der Nachrücker
Kandidaten, die es nicht auf Anhieb in den Stadtrat geschafft haben, erhalten jetzt ihre Chance – bei der CSU sind es gleich drei
Bei der Augsburger CSU kommt das Personalkarussell voll in Fahrt. Weil dem so ist, darf sich der frühere Sozialreferent Max Weinkamm freuen. Er bleibt im Stadtrat. Unmittelbar nach der Wahl sah dies nicht danach aus. Bei der Wahl gewann die CSU insgesamt 20 Mandate. Weinkamm landete auf Platz 23. Schritt für Schritt nähert sich Weinkamm nun aber dem Verbleib im Gremium an. Insgesamt drei Kandidaten, die es zunächst nicht in den Stadtrat geschafft hatten, rücken wohl nach. Sicher dabei sind bereits Claudia Haselmeier und Rolf Rieblinger.
Der Hintergrund: Die CSU gewann insgesamt 20 Sitze. Weil sich Spitzenkandidatin Eva Weber bei der OB-Stichwahl durchsetzte, erlischt ihr Stadtratsmandat. Als künftige Oberbürgermeisterin hat die 42-Jährige ein eigenes Stimmrecht. Stadträtin Claudia Haselmeier, die bei der Stadtratswahl auf Platz 21 stand, rückt für Weber nach. Auf
Platz 22 rangiert ein weiterer amtierender Stadtrat. Rolf Rieblinger bleibt ebenfalls im Gremium. Dies hängt damit zusammen, dass Baureferent Gerd Merkle nach dem Willen der Koalition von CSU und Grünen in dieser Position weitermachen soll. Die Referentenwahl findet am Montag, 4. Mai, bei der konstituierenden Stadtratssitzung statt. Dass Merkle im Amt bleibt, ist aufgrund der Mehrheitsverhältnisse absehbar.
Ursprünglich sollte der 61-Jährige auch als Dritter Bürgermeister tätig sein. Eine von ihm und der CSU angedachte dreijährige Amtszeit ist allerdings gesetzlich nicht zulässig. Daher verzichtet Merkle auf die Kandidatur für das Bürgermeisteramt. Er wird der Stadtregierung als Baureferent angehören. Als sogenannter berufsmäßiger Stadtrat muss er dann jedoch das Stadtratsmandat abtreten. Dieses geht an Rolf Rieblinger. Wäre Merkle Bürgermeister geworden, sähe es anders aus. Dann hätte Merkle das Mandat behalten dürfen. Bei Merkle läuft es nun wie bei Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Erben gewann ein Mandat für die Grünen. Wird er am 4. Mai als Referent bestätigt, wovon ebenfalls auszugehen ist, rückt Fiona Strauß bei den Grünen nach.
Sehr wahrscheinlich ist ein weiterer Wechsel in der CSU-Fraktion. Kulturreferent Weitzel wird nach Stand der Dinge nicht im Amt bleiben. Weitzel wird, wie zu hören ist, bei der Stadtverwaltung eine neue Aufgabe erhalten. Der frühere Kulturamtsleiter hat ein Rückkehrrecht. Kehrt Weitzel zur Verwaltung zurück, darf er aus gesetzlichen Gründen das Mandat nicht antreten. Weinkamm rückt dann nach.