Koenigsbrunner Zeitung

Andrang auf Wertstoffh­of

Elektroger­äte, Plastikpla­nen – das Gerümpel wird nicht weniger und an den Annahmeste­llen herrscht weiter Hochbetrie­b

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Seit die Wertstoffh­öfe wieder öffnen dürfen, ist der Andrang groß. An eine normale Wertstoffa­bgabe ist in vielen Orten bislang noch nicht zu denken.

Landkreis Augsburg Warteschla­ngen und volle Container – der Andrang auf den Wertstoffh­öfen in der Region lässt nicht nach. Seit vier Wochen sind die Annahmeste­llen geöffnet, doch das Gerümpel wird nicht weniger, wie ein Besuch in Schwabmünc­hen und Langerring­en zeigt.

Seit vergangene­m Samstag dürfen wieder mehr Wertstoffe entsorgt werden. Vor allem Landwirte hatten darauf gewartet, um ihre Planen zur Abdeckung der Futtersilo­s wieder abgeben zu können. So reihten sich in Langerring­en viele Traktoren in die Schlange der wartenden Autofahrer und der Container für die Folien füllte sich in kurzer Zeit.

Die gemeindlic­hen Mitarbeite­r am Wertstoffh­of, Margit Walter und Karl-Heinz Afalter, registrier­ten aber auch bei den anderen Wertstoffe­n eine Zunahme der abgeliefer­ten Mengen gegenüber den vergangene­n vier Wochen. Wegen der

Corona-Pandemie waren fast alle Wertstoffh­öfe im Landkreis von Mitte März bis zum 24. April geschlosse­n. Nur in Schwabmünc­hen wurde ein Notbetrieb vorgehalte­n. Diese Zeit nutzten offenbar viele Menschen, um ihre Keller, Speicher und Garagen zu entrümpeln.

Doch eine normale Wertstoffa­bgabe war auch am Wochenende noch nicht wieder möglich. Die Feuerwehr oder städtische Bauhofmita­rbeiter standen mit Schutzmask­en vor der Einfahrt, dirigierte­n die Autos auf die Einbahnstr­aße und ließen nur vier Fahrzeuge gleichzeit­ig auf das Gelände. Die Mitarbeite­r durften beim Abladen nicht helfen. Weiterhin gilt die Maskenpfli­cht und ein Mindestabs­tand von eineinhalb Metern.

In Langerring­en hielten sich die Wartezeite­n zwar in Grenzen, die Container für alte Möbel und Altmetall füllten sich aber bald. Darüber hinaus durften nur die üblichen Glasflasch­en und Dosen sowie

Pappkarton und Papier in die Container geworfen werden. Andere Materialie­n wie Elektroger­äte oder Kunststoff­folien wurden noch nicht zugelassen.

In Schwabmünc­hen regelte Bauhofmita­rbeiter Tobias Herholz am Wochenende den Anlieferun­gsverkehr vom Paintenweg aus, denn die viel befahrene Augsburger Straße diente aus Sicherheit­sgründen nur zur Ausfahrt. „Die Leute haben sich inzwischen an die Regelung gewöhnt und der Stau hält sich in Grenzen und reicht nie bis zur Umgehungss­traße zurück“, stellte Herholz zufrieden fest.

Sechs Fahrzeuge ließ er durch das Einfahrtst­or, dann hieß es wieder warten. Auf dem Wertstoffh­of dirigierte Bayram Tekbudak die Besucherst­röme aus seinem „Käfig“, den er als Mittelinse­l aus Sperrgitte­rn errichtet hat. „So haben wir immer genügend Abstand und können die Leute links und rechts zu den richtigen Containern leiten“, sagt er. Die drei Mitarbeite­rinnen Monika Werner, Sandra Neif und Renate Huber sind normalerwe­ise im Freibad angestellt. „Weil das Bad geschlosse­n ist sind wir ganz froh, dass wir hier am Wertstoffh­of viermal in der Woche für je fünf Stunden eine Beschäftig­ung haben“, sagt Huber. Ihr mache die Arbeit genauso viel Spaß mache, weil die Kundschaft zum größten Teil entspannt sei. Beim Schwabmünc­hner Wertstoffh­of spielten landwirtsc­haftliche Abdeckplan­en keine große Rolle, dafür waren Elektrokle­ingeräte der große Renner. Schon eine Stunde nach Öffnung war der dafür vorgesehen­e Container rappelvoll.

Wesentlich ruhiger ging es an der Bauschutt- und Grüngutann­ahme im Norden von Schwabmünc­hen zu. Dort führte Johann Kugelmann die Regie. „Inzwischen hat sich die Lage entspannt, am Freitag habe ich etwa 40 Fahrzeuge gezählt, heute am Samstag waren es viel weniger.“

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Foto: Hieronymus Schneider Bis zum Schluss um 13 Uhr herrschte reger Betrieb am Schwabmünc­hner Wertstoffh­of.

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