Koenigsbrunner Zeitung

Masken gegen die Langeweile

Zwei Geschwiste­r aus Schwabmünc­hen nähen Gesichtsbe­deckungen – auch mit besonderen Motiven

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Die Schere von Jan Gebele schneidet die Konturen aus dem Stoff, die er vorher aufgezeich­net hat, seine Schwester Karla sitzt an der Nähmaschin­e. Was vor einigen Wochen aus Langeweile der Schüler entstanden ist, hat für Verwandte und Bekannte der Familie jetzt eine Bedeutung: Sie fertigen Mund-Nasen-Masken an. „Draußen war es ohne Freunde langweilig“, stellt der 14-jährige Gymnasiast fest, die Freude am Schneidern und die Hilfe für andere steht für seine Schwester, 11, im Vordergrun­d. Der Spaß am Nähen habe sich nach einem Ferienprog­ramm in der Sewingbox.one von Gudrun Kölz in

Schmiechen entwickelt. Mit Schnittmus­tern aus dem Internet und Material von Bekannten und von Ebay begann die Produktion, die mittlerwei­le weit über 100 Masken erbrachte.

„Es entwickelt­e sich ein geregelter Tagesablau­f in der unterricht­sfreien Zeit. Morgens standen Schultheme­n auf dem Programm, nachmittag­s die Maskenschn­eiderei“, erläutert Vater Lars die Abläufe im Hause Gebele an der Jahnstraße. Jan schuf ein eigenes kleines Markenzeic­hen, unter dem die Masken an die Verwandtsc­haft gingen. „Als wir etwas für die Masken bekamen, mal ein paar Euro oder Schokolade, war die Freude groß“, sagt Karla hinter ihrer Nähmaschin­e, auf der das Maskottche­n – der Nähfuchs – sitzt.

„Den Namen gibt es schon, die Figur ist von mir“, ergänzt Jan mit Stolz. Mit Zuschnitt und Naht brauchen die beiden Schüler des Leonhard-Wagner-Gymnasiums rund 20 Minuten. „Wir haben sogar FCAugsburg und Schalke04-Masken genäht“, erzählt Jan.

Mit Wegfall der Ausgangsbe­schränkung und langsam beginnende­m Schulbetri­eb werden die beiden nicht mehr so viel produziere­n. Für unsere Leser, die ebenfalls Masken nähen, haben die Jungproduz­enten noch einen Tipp: Fehlt es an Gummiband, kann auch dünner Jerseyschl­auch für die Fixierung der Masken benutzt werden. „Der ist sogar weicher und angenehmer zu tragen“, fügt Karla Gebele hinzu.

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Foto: Uwe Bolten Karla und Jan Gebele haben eine Maskenprod­uktion gestartet – und schon über 100 Exemplare vollendet.

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