Koenigsbrunner Zeitung

Die Fahrstuman­nschaft

Beim SC Paderborn geht es seit Jahr beeindruck­ender Weise rauf und runter

- VON ANDREAS SCHÄFER

Schon einige Mannschaft­en haben bekanntlic­h den Durchmarsc­h aus der Drittklass­igkeit in die Bundesliga geschafft. Seltsamerw­eise musste die Liga allerdings erst 30 Jahre alt werden, bis den Münchener Löwen unter ihrem Trainer Werner Lorant in den Spielzeite­n 1992/93 und 1993/94 der Durchmarsc­h aus der Bayern- in die Bundesliga gelang. Nach 13-jähriger Abwesenhei­t war der TSV 1860 wieder dort angelangt, wo er nach der Meinung vieler Anhänger noch heute sein natürliche­s Revier hat. Auch wenn der letzte Abstieg aus der Bundesliga bereits 16 Jahre her ist. Die Hochzeit des Durchmarsc­hs war mit dem Husarenstü­ck der Löwen eingeläute­t: Die Fortuna aus Düsseldorf schaffte 1994 den Aufstieg in die 2. Liga – damals übrigens in einer Aufstiegsr­unde mit tracht Braunschwe­ig, dem FC Augs und TuS Paderborn-Neuhaus, dem gängerklub des heutigen SC Paderb und im folgenden Jahr den in die Bel des deutschen Fußballs. Als Nächste Arminia Bielefeld unter Trainer Middendorp, der später auch beim an der Seitenlini­e stand, an der R 1996 waren die Ostwestfal­en in der desliga angekommen. Es folgen in 1990er-Jahren noch der 1. FC Nürn (1996 bis 1998) und der SSV Ulm (1997 bis 1999).

Noch dreimal gelang bis heute Kunststück Durchmarsc­h: 2006 bis war der ehemalige Dorfverein TSG fenheim dank finanzkräf­tiger Unter zung des Mäzens Dietmar Hopp an Reihe, 2013 bis 2015 der SV Darm 98 und zuletzt der SC Paderborn 07.

die Nordrhein-Westfalen geschafft haben, sucht seinesglei­chen. Denn dem Durchmarsc­h des SCP ging eine Durchreich­ung voraus.

Mini-Stadion, Mini-Etat

Die Mannschaft aus der Region Ostwestfal­en–Lippe konnte nach fünf Jahren im Unterhaus 2014 als Tabellenzw­eiter den erstmalige­n Aufstieg in die Bundesliga feiern. Der Underdog mit Mini-Stadion und Mini-Etat war überrasche­nd stark in die Punktrunde gestartet. Im allererste­n Bundesliga­spiel der Vereinsges­chichte gab es ein Unentschie­den gegen Mainz, es folgte ein Sieg beim HSV, ein Remis gegen Mitaufstei­ger Köln sowie ein Dreier gegen Hannover – nach dem vierten Spieltag stand die Mannschaft an der Tabellensp­itze der höchsten deutschen Liga.

Am Ende der Spielzeit sah es nicht mehr so rosig aus für den SCP: Auch wenn man sich bis zum 34. Spieltag die Chance auf den Klassenerh­alt bewahren konnte, ging es als Schlusslic­ht zurück in Liga 2. Und es kam noch schlimmer: Im Unterhaus holten die Blau-Schwarzen nur 28 Zähler, standen nach 34 Spieltagen wieder ganz unten in der Tabelle und wurden in die 3. Liga durchgerei­cht. Der freie Fall ging weiter: Die Saison beendete der SCP als 18., das hätte den Abstieg in die Regionalli­ga bedeutet. Doch da die Löwen keine Lizenz für die Drittliga-Saison 2017/18 erhielt, verblieb Paderborn in der Klasse. Kurioserwe­ise folgte unter Trainer Steffen Baumgart der achte Durchmarsc­h der Bundesliga­geschichte. Aktuell sieht es danach aus, als würde das Pendel wieder zurückschl­agen, schließlic­h belegt Paderborn derzeit den letzten Platz.

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