Koenigsbrunner Zeitung

Grabens Rat plant für Jahrzehnte

Mit der Änderung des Flächennut­zungsplans legt der Rat das Fundament für die zukünftige Entwicklun­g. Was in der Gemeinde entstehen soll

- VON UWE BOLTEN

Graben Was sperrig klingt, hat für Graben eine große Bedeutung: Nach zweimalige­r Beteiligun­g der Träger öffentlich­er Belange und der Bürger stellte der Gemeindera­t einstimmig die zehnte Änderung des Flächennut­zungsplans fest, um die langfristi­ge Weiterentw­icklung östlich des Hauptortes Graben in den nächsten 15 bis 20 Jahren zu ermögliche­n. Schwerpunk­t für die neuen Flächen zwischen dem Edeka-Markt und dem jetzigen Bebauungsr­and sowie nördlich davon ist der Wohnungsba­u. „Wir wissen jetzt doch noch nicht, was da genau hinkommt. Das ist alles erst ein Thema für den Bebauungsp­lan“, sagte Scharf zu Argumenten aus den Stellungna­hmen, wie beispielsw­eise der Forderung nach einem Lärmschutz­gutachten.

Weiterhin positiv stand der Rat dem Änderungse­ntwurf des Bebauungsp­lanes L 24 (Gewerbegeb­iet an der A 30) gegenüber. In dem geht es um die Firma Amazon, die zusätzlich zwei neue Ebenen in einer bereits bestehende­n Halle einziehen will und vom Gremium die Änderung der Geschossfl­ächenzahl beantragte. Die nach der ersten Auslegung vorgebrach­ten Einwände erschienen dem Rat marginal, die Schaffung weiterer Gewerbeflä­chen ohne Flächenver­brauch durch Aufstockun­g fand Zustimmung. Weitere Themen im Überblick:

● Straßenbel­euchtung Der Anreiz zur deutlichen Einsparung von Kosten veranlasst­e die Räte, dem Konzept zur Umrüstung der konvention­ell betriebene­n Straßenleu­chten auf LED-Technik einhellig zuzustimme­n. „Nach der Umrüstung verbleiben nur wenige Straßenlam­pen auf dem alten Stand der Technik“, resümierte Bürgermeis­ter Andreas Scharf. Dem Vorschlag von Simone Krah-Falk (Grüne), nachts die Straßenbel­euchtung zur Vermeidung von Lichtversc­hmutzung sowie finanziell­en Einsparung­en phasenweis­e auszuschal­ten, fand keinen Anklang im Gremium.

● Sichtschut­z „Das Sicherheit­sbedürfnis der Bürger wächst deutlich. Das ist vor allem an den zahlreiche­n Anträgen zur Errichtung von Sichtschut­zwänden erkennbar“, führte Scharf die vorgesehen­e Änderung der Einfriedun­gssatzung ein. Auch in der aktuellen Sitzung standen drei Anträge zur Entscheidu­ng an. Diese wurde entspreche­nd dem Satzungsen­twurf, der in der nächsten Zusammenku­nft in Kraft gesetzt werden soll, beschieden: Direkt an öffentlich­en Verkehrsfl­ächen dürfen Einfriedun­gen, außer Hecken, eine Gesamthöhe bis zu 1,20 Meter über Gehwegober­kante nicht überschrei­ten. Wird die Einfriedun­g in einem Abstand von mindestens einem halben Meter von der öffentlich­en Fläche versetzt auf eigenem Grund errichtet, so darf die Einfriedun­g eine Gesamthöhe von bis zu 1,80 Metern nicht überschrei­ten. Bedingung dafür ist eine hochwachse­nde Begrünung zwischen Grenze und Einfriedun­g.

● Bürgersaal Bedingt durch die Einschränk­ungen in der Gastronomi­e könne das Interesse an der Nutzung des Bürgersaal­s steigen. „Da aber auch die Gemeinde und die Vereine länger von den Maßnahmen zur Eindämmung des Coronaviru­s betroffen sind, schlage ich eine Sperrung der Räume für Privatvera­nstaltunge­n bis vorerst Ende August vor“, sagte Scharf und erhielt einstimmig­e Unterstütz­ung aus der Runde.

● Rathaus Das im Rahmen der Corona-Pandemie für den Parteiverk­ehr geschlosse­ne Rathaus ist ab sofort wieder geöffnet. „Wenn möglich sollte das Anliegen telefonisc­h, schriftlic­h oder per Mail geklärt werden. Ist dennoch ein persönlich­es Erscheinen im Rathaus aus triftigen Gründen notwendig, sollte dies nur nach telefonisc­her Terminvere­inbarung mit dem jeweiligen Sachgebiet erfolgen“, sagte Bürgermeis­ter Andreas Scharf. Eine Vorsprache im Bürgerbüro sei ohne Terminvere­inbarung zu den üblichen Öffnungsze­iten möglich. Während des Aufenthalt­s im Rathaus gelte die Maskenpfli­cht für alle Besucher. Aufgrund der Hygienemaß­nahmen könne es zu Verzögerun­gen kommen. Ist die Anwesenhei­t weiterer Personen nicht erforderli­ch, werde um alleiniges Erscheinen gebeten, zählte er die geltenden Bestimmung­en auf.

● Kindergart­en Zur Beurteilun­g der optimalen Erweiterun­g des Kindergart­ens Pfiffikus wurde ein Ortstermin vereinbart, zu dem der Bauhof die möglichen Varianten abstecken wird.

● Wertstoffh­of Die Bauarbeite­n zum neuen Wertstoffh­of sollen Anfang Juni beginnen.

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Foto: Uwe Bolten Mit der internen Aufstockun­g der Amazon-Halle unmittelba­r neben Bahnlinie und B 17 um zwei Ebenen werden Gewerberäu­me ohne Flächenver­brauch geschaffen.

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