Im Kampfanzug auf der Blumenwiese
Corona macht erfinderisch. Kinder trainieren im Luitpoldpark
Schwabmünchen Die vergangenen Wochen waren schwer für Guido Blätz und die Schüler seiner Kampfsportschule „Chon Ji“in Schwabmünchen. Ein gemeinsames Training in den Räumen an der Augsburger Straße ist nicht möglich. „Wir bieten zwar Trainingsstunden über Live-Videos an, aber das ersetzt das Training in der Schule nicht“, so Blätz.
Denn neben dem Gefühl, zusammen zu trainieren, kommt auch der körperliche Kontakt viel zu kurz. Und auch Taekwondo-Disziplinen wie ein Formenlauf lassen sich im heimischen Wohnzimmer nur schlecht umsetzten. Gut, dass nun der „kontaktlose Individualsport“im Freien auch in kleinen Gruppen möglich ist. Und gut, dass Guido Blätz und sein Team auch kreative Lösungen parat haben. So sammelten sich im Schwabmünchner Luitpoldpark auf einmal ganz viele Kinder in vornehmlich weißen Kampfanzügen. „Wir haben unser erstes Freilufttraining in den Park verlegt“, so Blätz. Und dabei groß aufgezogen. Zwölf Trainer machten mit, so konnten fast 50 Nachwuchssportler mal wieder gemeinsam trainieren. Für die Kinder und Jugendlichen ein echter Höhepunkt nach den vergangenen Wochen.
Das beweisen die glücklich leuchtenden Augen, wie auch der Andrang. „Wir mussten am Ende einigen absagen“, so Blätz. „Aber die kommen beim nächsten Mal zum Zug“, verspricht er. Denn es wird nicht bei dem einen Termin bleiben. „Wir werden je nach Wetter und Verfügbarkeit der Trainer das immer wieder machen“, erklärt der Schulleiter. „Außerdem werde ich nun auch die Videostunden im Park machen, denn dann können auch vier Schüler mit dabei sein“, ergänzt er. Es entstand ein ungewohntesund gleichzeitig beeindruckendes Bild im Park, als sich die zwölf Gruppen auf der Fest- und Klöckwiese zum Training verteilten.
Auch die vielen Eltern wirkten erleichtert, dass ihren Sprösslingen wieder Abwechslung geboten wird. Mit dem gebotenen Abstand beobachteten sie, wie viele andere Gäste im Park auch, das Training auf den blühenden Wiesen.
Unter den Zuschauern weilte auch kurz Heinz Schwarzenbacher, der Vorsitzende des Verschönerungsvereins.
„Super, so soll es sein“, freute er sich. Da hat er wohl recht, denn besser als so lässt sich der Slogan „Ein Park für alle“wohl kaum darstellen.