Koenigsbrunner Zeitung

Königsbrun­n bekommt ein Autokino auf Zeit

Trotz Mehrkosten hält der Stadtrat am Bad fest. Nach Ansicht des Architekte­n könnte die Ausstattun­g günstiger ausfallen. Doch nun muss Bürgermeis­ter Müller nachverhan­deln

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Als Ersatz für das Volksfest laufen ab dem 25. Juni auf dem Gautschpla­tz Filme auf der großen Leinwand.

Schwabmünc­hen Die Planungen zum Bau eines Hallenbads waren erneut Thema im Schwabmünc­hner Stadtrat. Zuletzt hatte das Projekt für Unmut gesorgt. Eine Kostenstei­gerung von rund 3,5 Millionen Euro wollten die Räte nicht hinnehmen. Das Gremium hatte Architekt Wolfgang Gollwitzer deshalb aufgeforde­rt, Einsparung­en vorzunehme­n. In der jüngsten Sitzung stellte er diese nun vor.

Dabei ging es vor allem um zwei Themen. So unterteilt­e Gollwitzer in Maßnahmen, die den Schwimmbet­rieb und die finanziell­e Förderung nicht beeinfluss­en und Optionen, die die Nutzung einschränk­en. Mit einem schmäleren Beckenumga­ng, einer angepasste­n Dachform und einem rechteckig­en statt rundem Kinderbeck­en wären demzufolge 340000 Euro weniger auf der Ausgabense­ite zu verzeichne­n.

Weitere Sparmöglic­hkeiten bieten der Verzicht auf die Drei-MeterSprun­gplattform (67000 Euro), den Hubboden im Kursbecken (470000 Euro) sowie auf das Kinderbeck­en 000 Euro). Doch diese Optionen fanden wenig Gefallen.

Einzig die SPD war der Ansicht, dass das Kinderbeck­en, wenn nötig, weggelasse­n werden könnte. Eine Ansicht, die die anderen Fraktionen nicht teilten. Zudem würde ein Verzicht auf den Hubboden das Schwimmenl­ernen beinträcht­igen, Aquakurse könnten nicht stattfinde­n. Der Sprung vom Drei-MeterBrett ist den Räten zufolge bei Schwimmabz­eichen unabdingba­r.

So blieben am Ende nur 330000 Euro, die nach Ansicht des Stadtrats eingespart werden könnten. Denn als Reinhold Weiher (Freie Wähler) nachfragte, wie viel die Formänderu­ng des Kinderbeck­ens spare, war schnell klar, dass die 10 000 Euro für ein rundes Becken durchaus ausgegeben werden können.

Neu ist die Idee, ein Hallenbad in Schwabmünc­hen zu errichten, nicht. Schon Ende der 1970er Jahre wurde in der Stadt darüber diskutiert. In den vergangene­n Jahren hatte das Thema wieder Fahrt aufgenomme­n. In der Planungsph­ase wurde schnell klar, dass es mehr sein soll als ein reines Lehrschwim­mbecken für die Schulen. Der Entwurf eines geschwunge­nen Gebäudes mit dem Bad im Obergescho­ss, den Planer Wolfgang Gollwitzer 2018 vorlegte, fand Anklang. Damals waren für den Bau 12,5 Millionen Euro veranschla­gt.

Doch mit der Erweiterun­g von einer Zweifach- auf eine Dreifachsp­ortstätte stiegen mit den Anforderun­gen auch die Kosten – auf rund 16 Millionen Euro. Denn das Kursbecken musste länger werden und auch bei der Gebäudetec­hnik hatten sich Änderungen ergeben.

Um auch technische Fragen zu klären, war Technikpla­ner Falk Beerbom in der jüngsten Stadtratss­itzung mit dabei. Denn Stadtrat Josef Alletsee (Freie Wähler) hatte in der Aprilsitzu­ng die Notwendigk­eit der Größe des Technikrau­ms im Schwimmbad bezweifelt – auch mit Blick auf die Heizzentra­le für Stadthalle und Bad, die in der Stadthalle gebaut wird.

Berrbom erklärte, dass es auf den ersten Blick seltsam aussehe, wenn 900 Quadratmet­er benötigt werden, aber die eigentlich­e Technikanl­age nur knapp ein Viertel der Fläche be(494 nötigt. Beerbom begründete dies vor allem mit der Leitungspr­oblematik und den notwendige­n Räumen für Arbeitsflä­chen und Fluchtwege. „Es gibt Leitungen mit einem halben Meter Durchmesse­r, da passt bei zweieinhal­b Metern Raumhöhe nichts mehr drunter“, sagte er. Daher sei auch kein Platz mehr für die Heizanlage.

Die Befürchtun­g von Bernhard Albenstett­er (CSU), dass das Blockheizk­raftwerk in der Stadthalle Lärmproble­me mit sich bringen könnte, zerstreute­n Beerbom und Bauamtslei­ter Stefan Michelfeit. „Die Daten sagen aus, dass die Heizung 73 dB Lärm verursacht, das BHKW 73,6“, erklärte Michelfeit.

Für Architekt Wolfgang Gollwitzer gilt es nun, die Planung zur Antragsrei­fe weiterzufü­hren. Den härteren Job hat Schwabmünc­hens Bürgermeis­ter Lorenz Müller. Für ihn gilt es, mit dem Landkreis Augsburg und der Regierung von Schwaben nochmals über die Höhe der Fördergeld­er zu sprechen. Dazu lässt die Kämmerei die Vorsteuera­bzugsfähig­keit prüfen, da damit weiteres Geld gespart werden könnte.

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