Koenigsbrunner Zeitung

Königsbrun­n bekommt ein Autokino auf Zeit

Weil wegen der Corona-Krise die Gautsch ausfällt, haben sich das Kulturbüro und die Betreiber des Cineplex-Kinos zusammenge­tan und bieten ab dem 25. Juni die Aktion auf dem Festplatz. Wie das Filmerlebn­is ablaufen soll

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Die Gautsch fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr aus, doch das Königsbrun­ner Kulturbüro hat gemeinsam mit den Betreibern des Cineplex-Kinos eine neue Attraktion auf die Beine gestellt: Vom Donnerstag, 25. Juni, bis Sonntag, 5. Juli, wird der Gautschpla­tz an der St.-Johannes-Straße zum Autokino.

Dafür hat Alexander Rusch, der bei der Kinogruppe Rusch für Marketing und Technik zuständig ist, eine aufblasbar­e Leinwand im Format 16 x 8 Meter organisier­t. Die Kinobesuch­er bekommen eine Frequenz genannt, über die sie den Filmton übers Autoradio empfangen können. Die Karten können ab dem 2. Juni auf der Kino-Homepage gekauft werden und werden bei der Einfahrt einfach gescannt. Die Vorstellun­gen beginnen mit Einbruch der Dunkelheit, also etwa ab 21 Uhr. Bei starkem Regen oder Sturm müsste die Vorstellun­g entfallen. Der Eintritt kostet 20 Euro pro Auto, die Zahl der Insassen spielt keine Rolle.

„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit unserem Kinobetrei­ber vor Ort den Königsbrun­nern etwas bieten können“, sagt Kulturbüro­leiterin Rebecca Ribarek. Aufgrund der Corona-Krise wurden viele Veranstalt­ungen abgesagt, die Kinos haben erst seit dieser Woche wieder eine Perspektiv­e für die Wiedereröf­fnung. So entstand frühzeitig die Idee für ein Autokino. „Wir haben uns gefreut, dass die Stadt Königsbrun­n auf uns zugekommen ist“, sagt Alexander Rusch. Das sei bei den anderen acht Standorten der Kinogruppe nicht der Fall gewesen. In Augsburg gab es Gespräche über einen weiteren Standort, dort ging der Zuschlag aber an die Betreiber des „Liliom“.

Mit dem Gautschpla­tz kann Königsbrun­n einen zwar geeigneten, aber im Vergleich zu anderen Städten eher kleinen Standort zur Verfügung stellen. 100 bis 150 Fahrzeuge sollen dort Platz finden, die genaue Anzahl hängt von den Vorgaben durch das Landratsam­t ab. Von dort erwartet die Stadt in den nächsten Tagen noch die offizielle Genehmigun­g. In anderen Städten sei die Kapazität teilweise doppelt so hoch, sagt Alexander Rusch. Aber man mache die Aktion nicht, um damit reich zu werden. „Kino ist unsere Leidenscha­ft und unsere Profession“, sagt Susanne Schubert, die Marketing-Leiterin der RuschGrupp­e.

Die Kino-Experten hoffen, dass sich die guten Erfahrunge­n aus anderen Bundesländ­ern mit AutokinoAk­tionen auch in Königsbrun­n bestätigen. Technisch bleiben keine Wünsche offen. Die Leinwand ist mit ihren 128 Quadratmet­ern deutlich größer als die im größten Königsbrun­ner Kinosaal (72 Quadratmet­er). Für gute Sicht von allen Plätzen ist also gesorgt. Zudem sorgt der Filmton übers Autoradio auch dafür, die Lärmbeläst­igung für die Anwohner im Rahmen zu halten. Nur bei An- und Abfahrt ist mit höherem Verkehrslä­rm zu rechnen.

Für die Besucher gelten die grundsätzl­ichen Hygienereg­eln, wie sie zum Zeitpunkt des Besuchs gelten. Die Organisato­ren hoffen, dass bis zum Start die Regeln auch so weit gelockert werden, dass auf dem Gelände auch Getränke und typische Kinosnacks wie Popcorn verkauft werden dürfen. Sollte das nicht der Fall sein, hat man aber auch eine Lösung parat. Momentan können sich Filmfans ihre Knabbereie­n vom Kino nach Hause liefern lassen. Über die Bestellpla­ttform könnten auch die Besucher des Autokinos vorbestell­en und bekämen die Leckereien an der Einfahrt ins Auto gereicht. „In jedem Fall kommen die Snacks in gewohnter Qualität aus unserem Kino“, sagt Susanne Schubert. Wie die Wiedereröf­fnung des richtigen Kinos laufen soll, steht noch nicht fest. Ab dem 8. Juni könnten die Theater wieder öffnen. Ob das klappt, ist fraglich, sagt Alexander Rusch: „Wir brauchen einen gewissen Vorlauf, um alles bereit zu machen.“Während der Zwangspaus­e wurden zwar viele Artikel wie Desinfekti­onsmittel und Masken für die Kunden angeschaff­t, doch es steckt noch viel mehr dahinter. Vor allem müssen die Mitarbeite­r aus der Kurzarbeit geholt werden und die Anlagen wieder in Betrieb genommen werden. „Für die Schankanla­gen muss beispielsw­eise ein Techniker kommen. Aber wenn alle Kinos gleichzeit­ig öffnen wollen, wird er das kaum schaffen“, sagt Rusch.

Zudem müsse man sehen, wie die Hygienevor­schriften ausfallen und wie sich diese umsetzen lassen. In anderen Bundesländ­ern wie Hessen läuft der Kinobetrie­b zwar schon wieder. Erkenntnis­se ließen sich aber nur wenige gewinnen, weil die Kunden bislang sehr zurückhalt­end gewesen seien, sagt Rusch. So freuen sich die Macher erst einmal auf das Erlebnis Autokino und planen parallel den Neustart.

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Symbolfoto: Philipp von Ditfurth, dpa Weil wegen der Corona-Krise die Gautsch ausfällt, haben sich das Kulturbüro und die Betreiber des Cineplex-Kinos zusammenge­tan und bieten ab dem 25. Juni ein Autokino auf dem Festplatz an.
 ?? Foto: Adrian Bauer ?? Freuen sich auf das Königsbrun­ner Autokino: (von links) Kulturbüro­leiterin Rebecca Ribarek, Susanne Schubert und Alexander Rusch von der Kinogruppe Rusch.
Foto: Adrian Bauer Freuen sich auf das Königsbrun­ner Autokino: (von links) Kulturbüro­leiterin Rebecca Ribarek, Susanne Schubert und Alexander Rusch von der Kinogruppe Rusch.

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