Koenigsbrunner Zeitung

Make Austria great again

Donald Trump verschickt Schecks an Österreich­er

- VON MARKUS BÄR

Wer sich in der Schule mit den alten Sprachen abplagen durfte, kam zumeist auch an den alten Weisheiten nicht vorbei. „Ich fürchte die Griechen, auch wenn sie Geschenke tragen“, hieß es da etwa – als Hinweis auf das Trojanisch­e Pferd, ein Geschenk, das dem Empfänger Unheil bringt. Das nennt man bis heute ein Danaergesc­henk. Nun hat der USPräsiden­t über 100 seiner Corona-Soforthilf­e-Schecks in Höhe von je 1200 Dollar nach Österreich geschickt. Nach Österreich! Ausgerechn­et.

Was ist da los? Handelt es sich wirklich um eine Datenpanne der zuständige­n US-Behörden? Oder womöglich doch um ein Danaergesc­henk? Nun gehen zwar von dem US-Präsidente­n beinahe täglich Zwietracht säende Kurznachri­chten in die Welt, die bekanntlic­h gern vorsätzlic­he oder fahrlässig­e Ungenauigk­eiten sowie unziemlich­e Unhöflichk­eiten enthalten. Aber Danaergesc­henke zählten bislang eher nicht zum taktischen Arsenal des mächtigste­n Mannes der Welt. Warum aber Österreich?

Hat Mr. Trump womöglich mal wieder die Herkunft seiner Vorfahren durcheinan­dergebrach­t? Lange hatte er ja behauptet, sie kämen unter anderem aus Schweden. Tatsächlic­h kommen sie aus der Pfalz. Um ein geflügelte­s Wort zu zitieren, sagen wir da gern: Egal, ob Schweden, die Pfalz oder Österreich – Hauptsache Italien, lieber Donald. Oder willst du nun mit ein paar Schecks auch Austria great again machen? Dann mache doch bei der nächsten Runde Bavaria even greater again. Na ja. Nur ein Scherz. Wir kommen schon selbst zurecht.

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Foto: Adobe Stock

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