Koenigsbrunner Zeitung

Ost-West-Konflikt um Zuschauer

Debatte um Zulassung von Fans in Bundesliga-Stadien spaltet

-

Frankfurt am Main Die Kontrovers­e um die Fan-Wiederzula­ssung in die Stadien im Profifußba­ll hat sich vor dem Start des DFB-Pokals zu einem Konflikt zwischen den Bundesländ­ern in Ost und West verschärft. Mecklenbur­g-Vorpommern lässt zum Erstrunden­spiel von Hansa Rostock am Sonntag gegen Bundesliga-Aufsteiger VfB Stuttgart bis zu 7500 Fans zu, Sachsen-Anhalt genehmigte für das Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und Darmstadt 98 rund 5000 Besucher, und der Chemnitzer FC darf vor 4600 Zuschauern gegen die TSG 1899 Hoffenheim spielen.

Die meisten Vereine in den WestLänder­n dürfen dagegen derzeit – wenn überhaupt – nur wenige hundert Fans in die Arenen lassen. Eine bundeseinh­eitliche Regelung für die Fan-Rückkehr soll es erst im Laufe des Oktobers geben. „Es ist ein guter, mutiger und für den Sport ein sehr positiver Einstieg“, sagte Mecklenbur­g-Vorpommern­s Sportminis­terin Stefanie Drese (SPD). „Wir haben die mit Abstand wenigsten Infektions­zahlen“, erklärte sie.

Landeschef­in Manuela Schwesig (SPD) hatte zuvor die Forderunge­n ihrer Amtskolleg­en aus BadenWürtt­emberg und Bayern, Winfried Kretschman­n (Grüne) und Markus Söder (CSU), zu einem bundesweit einheitlic­hen Vorgehen zurückgewi­esen. „Wenn sie in ihren Ländern niedrige Infektions­zahlen hätten und der Osten hohe, hätten die beiden längst wieder die Stadien geöffnet“, hatte sie dem Spiegel gesagt. Fakten hatte bereits der 1. FC Union Berlin im Testspiel gegen den 1. FC Nürnberg am Sonntag mit 4500 Zuschauern in der einst geteilten Stadt geschaffen. RB Leipzig will zum Bundesliga-Start in der nächsten Woche gegen den FSV Mainz 05 etwa 8500 Fans zulassen, Hertha BSC im ersten Liga-Heimspiel rund 4000.

Unabhängig von der Genehmigun­g der beträchtli­chen Fanzahl in Rostock sind vielerorts bei den DFB-Pokalduell­en in unterschie­dlicher Größenordn­ung Fans auf den Tribünen zugelassen. Dabei gelten nicht allein die Corona-Bestimmung­en in den einzelnen Ländern. Das letzte Wort haben die lokalen Gesundheit­sämter.

 ?? Foto: dpa ?? Fußball im Osten: 4500 Zuschauer sahen das Testspiel zwischen Union Berlin und dem 1. FC Nürnberg.
Foto: dpa Fußball im Osten: 4500 Zuschauer sahen das Testspiel zwischen Union Berlin und dem 1. FC Nürnberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany