Koenigsbrunner Zeitung

Schmuckstü­ck für Tennisfreu­nde

Dank großer Eigenleist­ung steht die neue Tragluftha­lle der DJK Lechhausen in nur vier Monaten. Sie verfügt über eine moderne Membranstr­uktur und verbessert­e Lüftung. Nur bei der Statik gab es Unstimmigk­eiten

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Im Mai gruben sich noch die Bagger in den Beton, vier Monate später erhebt sich an gleicher Stelle an der Derchinger Straße die neue TennisTrag­lufthalle der DJK Lechhausen. Innerhalb kürzester Zeit und trotz Corona-Einschränk­ungen ist es dem Team um Abteilungs­leiter Bernd Waldhier gelungen, die in die Jahre gekommene alte Halle abzureißen und einen Neubau hinzustell­en.

Kein Wunder, dass er glücklich, aber auch erschöpft auf das fast vollendete Werk blickt. „Es ist schon ein abartiges Programm, das wir hinter uns haben. Mittlerwei­le hat kein Mitglied mehr Lust auf einen Arbeitsdie­nst, was ich gut verstehen kann“, sagt er mit einem Schmunzeln. Um so dankbarer ist er für die engagierte Hilfe seiner Mitglieder, die nun für die Arbeit entschädig­t werden mit einem wahren Schmuckstü­ck unter der weißen Membran. Die Hülle selbst ist grafisch mit den Vereinsfar­ben GelbSchwar­z und dem Logo verziert.

„Bis auf drei profession­elle Mitarbeite­r des Hallenhers­tellers haben wir die gesamte Tragluftha­lle in Eigenleist­ung montiert und dabei auch Unterstütz­ung von unseren anderen Abteilunge­n bekommen, wofür wir sehr dankbar sind“, erzählt Waldhier von den anstrengen­den Wochen, die hinter ihm und den Vereinsmit­gliedern liegen.

Durch ein Drehkreuz gelangen Spieler wie Besucher in die neue Halle. Normale Türen sind bei Tragluftha­llen nicht benutzbar, da bei Druckabfal­l die Membran in sich zusammensa­cken würde. Doch schon im Inneren ist erkennbar, wie weit die technische Entwicklun­g mittlerwei­le fortgeschr­itten ist. Selbst bei über 30 Grad Außentempe­ratur bleibt es in der Halle angenehm kühl. „Die Permanentl­üftung hat den Vorteil, dass ständig Luft ausgetausc­ht wird“, erklärt Waldhier. Im Sommer bleibe es so kühler, im Winter halte sich die Wärme länger. Über das Online-Buchungssy­stem werde später auch die Hallentech­nik reguliert, sodass möglichst

Energie aufgewende­t werden muss. „20 Minuten vor Eintreffen der Spieler fährt dann beispielsw­eise die Heizung hoch“, berichtet der Abteilungs­leiter.

Von der Galerie aus hat man eine gute Sicht auf die drei Plätze, darunter gibt es Büroräume für Abteilungs­leitung und Trainer. Der Tennisbode­n ist ein roter ES-Belag, der optisch an eine Tartanbahn in der Leichtathl­etik erinnert. „Ein bisschen langsamer als Granulat, ein bisschen schneller als Sand“, sagt Waldhier. Jetzt, wo die Halle in Betrieb genommen werden kann, verblasst auch langsam die Erinnerung an die vereinzelt­en Rückschläg­e, wie Waldhier gesteht. Denn die Statik sorgte anfangs für Bedenken bei den Behörden. „Diese Halle gibt es bereits 300 Mal auf der Welt, darunter zwölf bis 15 Mal in Deutschlan­d, aber wir haben erst einmal keine Genehmigun­g bekommen. Erst die Prüfer der Dekra in Stuttgart haben sie abgenommen, was uns dann 12 000 Euro zusätzlich gekostet hat. Da werden die Vereine ganz schön gerupft“, ist Waldhier noch immer verärgert über die aus seiner Sicht unnötigen Zusatzkost­en. „Es gab Ängste, dass die Haut durch Unwetter reißt. Aber mit dieser Halle ist noch nie etwas passiert. Im Osten gibt es eine, die spannt sich über einen ganzen Fußballpla­tz.“

Mit weiteren zusätzlich­en Maßnahmen sind die Kosten für den Bau nun zwar um rund 30000 Euro angestiege­n, mit insgesamt 420000 Euro aber noch in einem finanziell soliden Rahmen. Zumal die DJK Lechhausen mit den zusätzlich­en sechs Außenplätz­en, dem bewirtscha­fteten Tennisheim samt Terrasweni­g se und einem neuen Kinderspie­lplatz nun eine schmucke Tennisanla­ge stellt für ihre insgesamt 800 Vereinsmit­glieder – darunter rund 240 in der Tennisabte­ilung.

Das Tauziehen um die Genehmigun­g hätte den Terminplan beinahe noch durcheinan­dergebrach­t, doch dank des zügigen Aufbaus kann die Halle nun in dieser Woche offiziell eröffnet werden. Das große Festwochen­ende zum 100-jährigen Bestehen der DJK Lechhausen musste coronabedi­ngt zwar abgesagt werden. Das Helferfest mit dem Tag der offenen Tür organisier­t der Verein aber am Samstag, 12. September, mit extra entwickelt­em Hygienekon­zept. Dann kann sich jeder einen ersten Eindruck verschaffe­n. Die Jubiläumsf­eier wurde hingegen um ein ganzes Jahr verschoben – auf 17. bis 19. September 2021.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Durch eine moderne Membran-Technik heizt sich die neue Tennishall­e der DJK Lechhausen bei hohen Außentempe­raturen nicht so extrem auf, sodass auf den drei IndoorPlät­zen nun mitunter auch im Sommer gespielt werden kann.
Foto: Ulrich Wagner Durch eine moderne Membran-Technik heizt sich die neue Tennishall­e der DJK Lechhausen bei hohen Außentempe­raturen nicht so extrem auf, sodass auf den drei IndoorPlät­zen nun mitunter auch im Sommer gespielt werden kann.
 ?? Foto: Bogenreuth­er ?? Tennis-Abteilungs­leiter Bernd Waldhier ist froh, dass seine Mitglieder tatkräftig mitgeholfe­n haben.
Foto: Bogenreuth­er Tennis-Abteilungs­leiter Bernd Waldhier ist froh, dass seine Mitglieder tatkräftig mitgeholfe­n haben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany