Neuer Ulrichspfarrer kehrt zu den Wurzeln zurück
Thomas Schmeckenbecher hat seine ersten Lebensjahre in der evangelischen Gemeinde St. Ulrich als Pfarrerskind verbracht. Jetzt wirkt er dort selbst als Geistlicher
Es war sein großer Wunsch: Wieder nach Augsburg zurückzukehren, dorthin, wo er bis zu seinem siebten Lebensjahr als „Ulrichspfarrerskind“aufgewachsen ist. Jetzt ist der Wunsch in Erfüllung gegangen: Am 20. September wird Pfarrer Thomas Schmeckenbecher, 44, als neuer Pfarrer von Evangelisch St. Ulrich in sein Amt eingeführt. Sein Dienst auf der ersten Pfarrstelle hat am 1. September begonnen.
Selbst der Ort, an dem er wirkt, ist – wenn auch in neuer Gestalt – derselbe geblieben. Pfarrer Schmeckenbecher ist mit seiner Familie in das neue „UlrichsEck“am Ulrichsplatz eingezogen, in dem sich nun nicht nur das Pfarrhaus, das Pfarramt und die Gemeinderäume von St. Ulrich befinden, sondern auch andere evangelische Einrichtungen. Noch lebendig ist bei Pfarrer Schmeckenbecher die Erinnerung an den aus seiner Kindersicht „paradiesischen“Pfarrgarten damals.
Von 1976 bis 1982 war sein Vater, Heinz Schmeckenbecher, Ulrichspfarrer. „Ein gewisses Heimatgefühl hat mich nicht ganz verlassen“, nennt Thomas Schmeckenbecher als einen der Gründe, warum es ihn gelockt hat, sich gerade für diese Kirchengemeinde in Augsburg als Pfarrer zu bewerben. Mit ihm gekommen sind seine Frau und seine beiden Töchter. Zurück liegen zehn Jahre, in denen die Familie in Ruhpolding, in den Chiemgauer Alpen, lebte. Dort war Thomas Schmeckenbecher Pfarrer für vier Bergdörfer. Auch schon als Vikar wirkte Schmeckenbecher in Augsburg – in St. Thomas in Kriegshaber.
Wenn Thomas Schmeckenbecher von seinen ersten Eindrücken nach seiner Rückkehr nach Augsburg erzählt, wird deutlich, wie sehr er den letzte, kriegsbedingte Baulücke am Ende der Maximilianstraße geschlossen wurde. Das Ulrichsviertel zeigt sich Schmeckenbecher heute als „Oase in der Altstadt“, geprägt auch von ihrer multikulturellen Vielfalt. Der neue Pfarrer freut sich darauf, als Kirchengemeinde mitten in dieser Stadt („eine Großstadt, aber nicht ganz großstädtisch“) präsent zu sein. Er möchte ins Zusammenspiel nicht nur mit den großen Innenstadtkirchen, sondern auch mit den vielen anderen Akteuren in der Stadt, die sich gegenseitig befruchten, mit eingebunden sein. „Kirche in der Stadt“heißt für Schmeckenbecher, in einem „offenen Miteinander“zu leben, mit den Menschen in der Stadt in Kontakt zu kommen, ihnen nahe zu sein. Und dies geprägt von der christlichen Gewissheit, dass Gott den Menschen nahe ist.
Thomas Schmeckenbecher tritt nicht mit fertigen Konzepten an. „Ich will davon auch gar nicht sprechen“, sagt er. Vielmehr kommt er mit „großer Offenheit“und Interesse am „Mitleben“, am „Wahrnehmen“und „Miteinander entwickeln“. Und ist gespannt darauf, welche Möglichkeiten sich daraus in Zukunft eröffnen.
Einführung: Am Sonntag, 20. September, 15 Uhr, wird Pfarrer Thomas Schmeckenbecher in einem Festgottesdienst durch Dekan Michael Thoma in sein Amt als neuer Pfarrer von Evangelisch St. Ulrich, eingeführt. Eine Anmeldung ist notwendig.