Volle Trams: Auch Fahrgäste sind gefordert
Es war nur ein kleines Zeitfenster morgens, in dem großer Andrang in den öffentlichen Verkehrsmitteln herrschte. Doch in dieser knappen Stunde war in manchen Straßenbahnen vor dem Hintergrund von Corona zu viel los. Es waren nicht viele Trams, in denen Schüler und andere Fahrgäste dicht gedrängt standen. Doch wohl fühlten sich einige Pendler in dieser Situation offenkundig nicht.
Den Schwarzen Peter den Stadtwerken zuzuschieben wäre zu einfach. Sie haben sich auf den Schulstart vorbereitet – ein dichterer Takt und zusätzliche Busse, mehr geht fast nicht. An den neuralgischen Haltestellen stehen Mitarbeiter, die auf nachfolgende Fahrzeuge aufmerksam machen, wenn es eng wird. Dazu gibt es Lautsprecherdurchsagen. Noch mehr personelle Unterstützung wäre sinnvoll, um die Schüler gezielter auf Trams aufzuteilen. Die Stadtwerke zeigen sich zudem bereit, weiter zu optimieren.
Ein reibungsloser Ablauf mit dem nötigen Abstand liegt aber auch in der Verantwortung der Schulen und Fahrgäste. Man muss nicht in die erste Tram einsteigen; meist lohnt es sich, auf die nachfolgende zu warten. Zudem sollten sich Schulen, die an gemeinsamen Tramlinien liegen, auf einen unterschiedlichen Unterrichtsbeginn einigen. Damit wäre viel gewonnen.
Die Fachober- und die Berufsoberschule sowie die Berufsschulen an der Linie 3 gehen mit gutem Beispiel voran. Es kann nicht sein, dass an den Schulen riesiger Aufwand betrieben wird, damit sich möglichst wenige Klassen in den Gängen und Pausenhöfen begegnen, die Schüler aber vor und nach dem Unterricht eng gedrängt in den Straßenbahnen stehen.