Fotografie trifft auf Skulpturen
Die neue Ausstellung des Schwabmünchner Kunstvereins lockt zahlreiche Besucher an
Schwabmünchen Rund 40 Besucher sind zur Eröffnung der neuen Ausstellung im Haus des Schwabmünchner Kunstvereins gekommen. Sie waren gespannt auf die „Synergien“zwischen Fotografie und Bildhauerei. Denn der Schwabmünchner Fotograf Lothar Zull und der Klosterlechfelder Bildhauer Peter Leist lassen in der Schau ihre Arbeiten in Dialog treten.
„In der jetzigen Zeit tut es gut, dass Kunst aktiv und analog stattfinden kann“, sagte Kunstvereinsvorsitzende Kersten Thieler-Küchle zur Eröffnung. Das bestätigten auch Kommentare von Besuchern. Das Konzept der Ausstellung im Haus des Schwabmünchner Kunstvereins war bereits mit einer Fotomontage auf der Einladung versinnbildlicht – ein Endiviensalat, der auf einem glatten Steinobjekt liegt. Weich trifft hart. Fotografie trifft Stein. Schwarzweiß trifft Form.
Dieses Konzept kommt durch die gelungene Präsentation der Exponate zum Tragen: Wie bei einem Prozessionsweg wird der Besucher von Zulls Fotografien und den davor platzierten Objekten Leists zur Stirnwand des Raums geleitet – bis zu einem stelenförmigen Steinobjekt, das ihn stoppt und auf die dortigen Objektkästen von Zull hinweist. Dabei steckt im Stein selbst der Kontrast aus grau-grüner, glatter Vorderseite und der zerklüfteten Rückseite. „Ich habe es Drachenhaut genannt. Der Stein heißt Drachenstein und kommt aus Indien“, erklärte Leist dazu.
Dass Kontraste auch inverse Ähnlichkeiten sind, ist an der Beziehung zwischen Fotos und Objekten ablesbar – etwa wenn Leist Strukturen aus dem Stein herauslöst, die mit Zulls Foto von aufgehäuften Korbsesseln korrespondieren. „Seine Fotos strahlen Ruhe aus. Er hat ein ausgesprochenes Gefühl für Details“, sagte Kunstvereinsvorsitzende Thieler-Küchle. Zull halte in seinen Fotografien Momente fest und transformiere sie aus der dreidimensionalen Realität ins Zweidimensionale. Peter Leist gehe mit seinen Objekten den umgekehrten Weg.
Die Besucher der Vernissage genossen nicht nur die Kunst, sondern auch das Konzert im Garten des Kunstvereins. Die Ausstellung ist dort noch bis zum Sonntag, 27. September, zu sehen.