Eine Fahrschule geht neue Wege
Zusammen mit Werbefotograf und Filmproduzent Matthias Baumgartner aus Kleinaitingen entwickeln Manuel Kleber und Klaus Maiwald Videofilme für ihre Bobinger Fahrschule
Bobingen „Wie können wir Theorie und Praxis noch besser verzahnen und den Fahranfängern eine noch bessere Ausbildung bieten?“Diese Frage beschäftigte die jungen Fahrlehrer Manuel Kleber und Klaus Maiwald immer wieder während der Corona-Pause.
Dabei kam ihnen die Idee von eigenen Lehrvideos, die den Ausbildungsinhalt noch intensiver vermitteln können. Zusammen mit Werbefotograf Matthias Baumgartner aus Kleinaitingen wurde das Projekt umgesetzt. Dabei wurde aber nicht nur einfach vom Straßenrand aus gedreht, sondern zusätzlich auch aus der Luft mit einer Hightech-Filmdrohne.
Wer hatte die Idee zu den Filmen und hatte auch Corona damit etwas zu tun? Manuel Kleber: Es war es für mich ein echter Wunschtraum, diese Filme zu machen. Und Klaus war da auch gleich dabei. Corona hat in diesem Fall mal keine Auswirkung, da für Klaus und mich eine qualitativ hochwertige und gute Ausbildung absolute Priorität hat.
Welchen Zweck verfolgen Sie damit, und welchen Mehrwert gibt es für die Schüler?
Kleber: Theorie und Praxis werden besser verzahnt. Durch unser Konzept ist es für den Schüler möglich, bereits Erlerntes selbstständig zu Hause durch die Videos zu wiederholen sowie eine Vorbereitung auf die neuen Lerninhalte in der kommenden Fahrstunde.
Klaus Maiwald: Naja, selbstverständlich gibt es Lehrvideos in den allgemeinen Lernprogrammen für den Theorieunterricht. Dieser wiederum liegt aber während der praktischen Ausbildung meist schon wochenlang zurück und ist dann vergessen. Bei uns bekommt der Schüler mit den Videos visuell die Hilfe für Gefahren, Fahrlinie, Blicktechnik und richtige Verhaltensweisen im Straßenverkehr genau dann, wenn er es am meisten braucht. Unser Mehrwert zielt dementsprechend darauf ab, so innovativ und anschaulich wie möglich eine Ausbildung für die heutige Zeit zu entwickeln.
Wie wird das fertige Material dann eigentlich in den Unterricht eingebunden?
Kleber: Jeder Fahrlehrer in unserem Haus wird das neue Videomaterial natürlich im Theorieunterricht einsetzen.
Ebenfalls wird jeder Schüler eine sogenannte Ausbildungsdiagrammkarte mit den Inhalten der praktischen Ausbildung erhalten. Diese wird in einer Booklet-Form entworfen, worauf auch QR-Codes zu finden sind. Über die Handykamera oder einen QR-Scanner kann man dann die Lehrvideos zu den Lerninhalten jederzeit abrufen.
Wie lange haben Sie insgesamt gedreht, und wie viele Filme sind daraus entstanden?
Maiwald: Für die Klasse A (Motorrad) und B (Pkw) werden jeweils knapp 50 Filme zu unterschiedlichen Situationen und Lehrinhalten produziert.
Dank der guten Planung mit Matthias Baumgarten konnten wir das komplette Material in nur fünf Drehtagen aufnehmen. War aber auch etwas stressig.
Könnte es unter Umständen sein, dass ihr diese Filme auch an andere Fahrschulen verkauft?
Kleber: In erster Linie haben wir die Filme für eine gute und neuzeitliche Ausbildung bei „Most Wanted“gedreht. Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen.