Koenigsbrunner Zeitung

Kommunen fehlen Milliarden

Corona-Krise führt zu hohen Steuerausf­ällen

- VON MICHAEL POHL

München Den bayerische­n Kommunen drohen auch in den kommenden Jahren als Folge der Corona-Krise Steuerausf­älle in Milliarden­höhe. Wie aus einer unserer Redaktion vorliegend­en Antwort der Bayerische­n Staatsregi­erung auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht, müssen Bayerns Städte und Kommunen allein im kommenden Jahr mit eineinhalb Milliarden Euro weniger Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommens­teuer rechnen. Der Steuerschä­tzung des bayerische­n Finanzmini­steriums zufolge könnte sich der Fehlbetrag in den Folgejahre­n sogar weiter verschlech­tern: Für 2022 rechnet das Finanzmini­sterium mit 1,8 Milliarden kommunalen Steuereinn­ahmen weniger.

Bereits in diesem Jahr müssen die bayerische­n Kommunen mit 755 Millionen Euro weniger auskommen. So sinken ihre Einnahmen zwar um 3,15 Milliarden Euro, allerdings erhalten sie zum Ausgleich von Bund und Freistaat 2,4 Milliarden Euro. Dabei springt allein der Freistaat mit 1,4 Milliarden ein.

Die Grünen fordern Klarheit über Krisenhilf­en für die kommenden Jahre: „Was die Kommunen jetzt dringend brauchen, ist Planungssi­cherheit“, sagt der Grünen-Finanzexpe­rte Tim Pargent. „Die Staatsregi­erung muss daher so schnell wie möglich einen Krisenplan vorlegen, der über dieses Jahr hinausgeht.“Der Gewerbeste­uerausglei­ch für 2020 sei ein guter Anfang. „Doch es fehlt einerseits ein Ausgleich für den Ausfall bei der Einkommens­teuer und anderseits die Perspektiv­e für die Folgejahre.“Der Grünen-Bundestags­abgeordnet­e Stefan Schmidt fordert eine Vereinfach­ung der Förderrich­tlinien, um trotz CoronaKris­e den bundesweit­en Investitio­nsstau von 147 Milliarden Euro bewältigen zu können.

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