Abbau am Airport
Jetzt ist es offiziell: Der Münchner Flughafen will Stellen streichen
München Der Münchner Flughafen plant wegen des coronabedingten Einbruchs der Passagierzahlen einen Stellenabbau. Wie viele der 10000 Mitarbeiter des zweitgrößten deutschen Airports gehen sollen, ist noch unklar. Die Flughafengesellschaft FMG will das von der Entwicklung des Luftverkehrs abhängig machen. Die Reduzierung der Belegschaft soll aber sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen. Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU), der auch Chef des Flughafen-Aufsichtsrats ist, sprach von einer schwierigen Situation. Der Flughafen ist ein Staatsunternehmen, Gesellschafter sind der Freistaat, die Stadt München und der Bund.
Der Abbau soll durch einen Einstellungsstopp, natürliche Fluktuation, Vorruhestandsangebote und
Freiwilligenprogramme gelingen, wie die FMG am Mittwoch mitteilte. Das Unternehmen versprach „gute und attraktive Angebote“und will sich mit den Arbeitnehmervertretern abstimmen. Angesprochen werden sollen unter anderem ältere Mitarbeiter im Bodenverkehrsdienst, „die langjährig körperlich hart gearbeitet haben“.
Für die Luftfahrtbranche weltweit ist die Lage nach wie vor düster. Die FMG rechnet damit, dass in diesem Jahr maximal 16 Millionen Passagiere befördert werden. Das wäre nur ein Drittel der Vorjahreszahl von 48 Millionen, so ein Sprecher. Von München aus werden zwar wieder über 100 Flughäfen rund um den Globus angeflogen, doch ist die Zahl der Passagiere nach wie vor sehr niedrig. „Im Moment liegen wir bei etwa knapp 30 000 am Tag“, sagte der Sprecher. Vor der Corona-Pandemie waren es deutlich über 100000. Flughafenchef Jost Lammers geht wie andere Fachleute auch nicht davon aus, dass sich die Branche schnell erholt. „Nach übereinstimmender Einschätzung der Experten wird es mehrere Jahre dauern, bis der Luftverkehr wieder das Vorkrisenniveau erreichen kann“, hieß es.