Welfenprinz musste ins Gefängnis
Ernst August soll Beamten verletzt haben
Wels Welfenprinz Ernst August von Hannover ist nach einer Festnahme wieder auf freiem Fuß. Er konnte nach Behördenangaben die Justizanstalt Wels in Österreich am Mittwochnachmittag verlassen. Er sei unter Auflagen entlassen worden, erklärte die Polizei. So sei er angewiesen worden, sich an einem bestimmten Ort aufzuhalten, keinen Kontakt mit seinen mutmaßlichen Opfern herzustellen und sich vom mutmaßlichen Tatort fernzuhalten. Ernst August war laut Staatsanwaltschaft am Montag in Österreich, wo er ein Anwesen besitzt, festgenommen worden.
Ihm werden Widerstand gegen die Staatsgewalt, gefährliche Drohung und versuchte Nötigung zur Last gelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 66-Jährigen vor, in den vergangenen Wochen bei insgesamt drei Vorfällen eine Beamtin bedroht, einen Beamten leicht verletzt und ein Ehepaar unter Drohungen zum Verlassen eines Gebäudes aufgefordert zu haben. Das Haus Hannover wollte keine Stellungnahme abgeben. Auch die Anwaltskanzlei des Prinzen äußerte sich nicht.
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, Ernst August von Hannover sei am Montagabend in die Justizanstalt Wels gebracht worden, da sich die Vorfälle gehäuft hätten. Demnach hatte sich der Welfenprinz am 15. Juli einem polizeilichen Einschreiten widersetzt und dabei einen Polizisten leicht verletzt. Außerdem seien ihm die Waffen, die er aus Gründen der Jagd besitze, abgenommen worden. „Es ist ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen worden“, erklärte der Sprecher. Am 20. Juli soll Ernst August von Hannover dann mit einem Taxi auf dem Weg zu einer Polizeiwache gewesen sein – und einen Baseballschläger mit sich geführt haben. Zuvor sei ihm auf der Straße eine Polizeibeamtin begegnet, die er verbal bedroht habe. Dem Urenkel des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. drohen laut Staatsanwaltschaft bis zu drei Jahre Haft.