Koenigsbrunner Zeitung

An der Ulrich-Realschule startet der Unterricht

Die neue Einrichtun­g des Schulwerks geht mit 251 Schülern an den Start. Was die Kirche mit der ehemaligen Hermann-Schmid-Akademie nun vorhat

- VON MIRIAM ZISSLER

Die neue Bischof-Ulrich-Realschule hat am Dienstag den Unterricht mit 251 Schülern aufgenomme­n – 50 mehr als erwartet. Damit ist Peter Kosak, Direktor des Schulwerks der Diözese Augsburg, mehr als zufrieden. Ereignisre­iche Wochen und Monate liegen hinter ihm. Nun ist er froh, dass das Gebäude „mit Leben gefüllt wird“. Lange hatte es ein Tauziehen um die Schule gegeben.

Nachdem die Familie Schmid im Frühjahr verkündet hatte, den Betrieb ihrer Hermann-Schmid-Akademie (HSA) einstellen zu wollen, teilte die Stadt ein mögliches Zukunftssz­enario über die Nutzung des Gebäudes mit. Schließlic­h nahmen Eltern samt einem potenziell­en Investor die Verhandlun­gen auf. So sollte die Zerschlagu­ng der ehemaligen Privatschu­le verhindert werden, die neben einer Realschule (Rudolf-Diesel-Realschule) auch mehrere Fach- und Berufsschu­len beinhaltet­e.

Ende April wurden allerdings die Verhandlun­gen zwischen Vertretern der Eltern, dem möglichen Investor und den Inhabern abgebroche­n, da die Zeit für eine mögliche Übernahme zu knapp wurde. Letztlich stieg das Schulwerk in die Verhandlun­gen ein und sicherte sich im Eiltempo für 18,35 Millionen Euro die Zusage für die Übernahme der HSA. Die Vertreter des Schulwerks, die von Anfang an verdeutlic­hten, dass sie im Falle einer Übernahme nur die Realschule weiterführ­en würden, konnten sich nach den Verhandlun­gen aber keine Pause gönnen.

waren im Juli schon sehr oft in dem Gebäude und haben die Übernahme vorbereite­t. In den Ferien war dann auf dem Gelände richtig was los“, berichtet Peter Kosak. Die Wände wurden neu gestrichen, das Schulgebäu­de gereinigt. Die Namensschi­lder wurden ausgetausc­ht, das Grün im Außenberei­ch geschnitte­n und die Fugen gesäubert. Im kommenden Schuljahr will das Schulwerk in dem Gebäude auch eine zweizügige private Grundschul­e einrichten. „Deshalb haben wir in den Ferien bereits die Flügel aufgeteilt. In dem einen befindet sich die Realschule, in dem anderen wird die Grundschul­e eingericht­et. Der eine ist also voll, der andere vorerst leer“, erklärt Peter Kosak.

Größere Umbauten werden im Bereich Direktorat und Sekretaria­t erfolgen. Kosak: „Unser Erste-Hilfe-Raum befindet sich beispielsw­eise in allen Schulen des Schulwerks beim Sekretaria­t.“Das muss in dem Gebäude erst so eingericht­et werden. Nach dem Schulstart werden die Planungen für die noch fehlende Sporthalle aufgenomme­n. „Der Bauantrag muss bis 2024 gestellt und die Halle bis 2026 gebaut sein.“

Das Mobiliar wurde vorerst weitestgeh­end übernommen - nur die Klassenräu­me der fünften Klassen wurden neu konzipiert und eingericht­et. „Das ist unserem neuen Ganztagsan­gebot geschuldet, das sehr individuel­l gestaltet ist. Dort werden beispielsw­eise auch Sofas benötigt, auf die man sich als Schüler einmal mit dem Tablet zurückzieh­en kann“, sagt der Schulleite­r. Mit dem Vorrücken des neuen Jahr„Wir gangs werden nun auch die folgenden Klassenräu­me auf das Konzept ausgericht­et.

Die Begrüßung der zwei fünften Klassen wurde in dem Jahr der Übernahme besonders gefeiert: In einem Festzelt, in dem die Abstände gut eingehalte­n werden konnten, zelebriert­en Bischof Bertram Meier, Weihbischo­f Florian Wörner und Generalvik­ar Harald Heinrich einen Gottesdien­st. Der Bischof verglich die Schule mit einer großen Gärtnerei, in der nicht sofort große „Mammutkürb­isse“geerntet würden, sondern zunächst einmal ausgesät werde, um später einmal die ersten Früchte zu ernten.

Neben der schulische­n Lehre sehe es das Schulwerk der Diözese auch als Aufgabe an, „Samenkörne­r des Wortes Gottes“anzubieten. Bischof Bertram Meier sieht sich dabei selber in der Pflicht. „Ein Bischof ist ein Hirte. Einer, der dafür sorgt, dass immer genügend Samenkörne­r da sind“, erklärte er den Fünfklässl­ern. Bischof Ulrich, dessen 62. Nachfolger er sei, habe sich vorbildlic­h um diese Aufgabe gekümmert. „Er war solch ein Sämann“, erklärte er, als über das Leben und Wirken von Bischof Ulrich sprach.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Der Augsburger Bischof Bertram Meier hielt den Festgottes­dienst an der neuen Bischof-Ulrich-Realschule.
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