Corona: Zweite Panne im Testzentrum
Panne bei Ergebnissen. Kritik an Firma
Landkreis Augsburg Wie zuverlässig arbeitet das Corona-Testzentrum für den Landkreis Augsburg? Nach Recherchen unserer Zeitung wurde in Hirblingen in mindestens zwei Fällen die versprochene Frist von 36 Stunden nicht eingehalten. Innerhalb dieser Zeit sollen Betroffene das Ergebnis ihrer Untersuchung erhalten. In den beiden Fällen warten Menschen seit vergangenen Donnerstag beziehungsweise Montag vergeblich auf eine Benachrichtigung durch die Firma Ecolog, die das Testzentrum im Auftrag des Landkreises betreibt. Anfragen unserer Zeitung hat das Unternehmen bislang nicht beantwortet. Es will sich laut einer Sprecherin am Donnerstag äußern, weil man noch Zeit für Recherchen benötige. Auch Vertreter des Augsburger Landratsamtes sind nicht weiter gekommen. Dabei sei man an Auskünften „höchst interessiert“, so ein Sprecher der Behörde. Dort war man bislang davon ausgegangen, dass die Arbeit in dem vor einer Woche eröffneten Zentrum reibungslos läuft. Der tatsächliche Andrang war laut Landratsamt geringer. In den ersten drei Betriebstagen wurden rund 300 Proben genommen. Keine einzige war nach Behördenangaben positiv. Ecolog betreibt im Freistaat mehrere Testzentren. Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung attestiert den Einrichtungen teilweise „katastrophale Zustände“– was das Gesundheitsministerium aber zurückweist. Der Bericht spricht von unzureichend geschultem Personal. Auch dem Meitinger Landtagsabgeordneten und Parlamentarischen Geschäftsführer der Freie-WählerFraktion haben Klagen über fragwürdige Abläufe erreicht, wie er gegenüber unserer Zeitung bestätigte. Diesen Beschwerden müsse „intensiv“nachgegangen werden – auch auch auf Landkreisebene. Mehring, der sich auch an die Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) gewandt hat, betonte, dass er voll und ganz hinter der Teststrategie der Staatsregierung stehe. Aber: „Wir müssen dafür sorgen, dass es am Ende funktioniert.“Ansonsten schaffe man eine „gefährliche Scheinsicherheit“. Schon heute seien die Infektionszahlen in Bayern höher als in so manchem Urlaubsgebiet, aus dem Rückkehrer freiwillig zum Test antreten. Aus Mehrings Sicht kommt es dabei auf zwei Punkte an. Erstens: Werden – bei beschränkten Kapazitäten – die richtigen Menschen getestet? Zweitens: Wie zuverlässig arbeiten die beauftragten Unternehmen?