Koenigsbrunner Zeitung

Hühnerfarm steht Wohnungsba­u nicht mehr im Weg

Nach langen Verhandlun­gen erhebt der Betreiber in Klosterlec­hfeld keine Einwände gegen den Bebauungsp­lan. Auch am alten Bahnrangie­rgelände will die Gemeinde neue Wohnungen errichten

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Der Konflikt um einen Bebauungsp­lan an der OttoWanner-Straße in Klosterlec­hfeld scheint vom Tisch zu sein. Wie mehrfach berichtet, wehrten sich die Betreiber einer Hühnerfarm am südlichen Ende des geplanten Baugebiete­s lange gegen die Einbeziehu­ng ihres Grundstück­s.

Die Gemeinde sah aber die Schaffung von Wohnraum als übergeordn­etes Interesse an. Auch gegen eine Aussparung der landwirtsc­haftlich genutzten Grundstück­e, die dann von Wohngebäud­en umschlosse­n wären, gab es Einwände. Nun konnte eine Einigung erzielt werden.

Die Grundstück­e der Hühnerfarm, auf der seit etwa 50 Jahren Kleintierh­altung mit Geflügel, Schafen und Ziegen sowie Holzhandel betrieben wird, wurden wieder als Wohnbauflä­che festgesetz­t. Bei der erneuten Beteiligun­g der Behörden und der Öffentlich­keit gab es keine Einwände gegen den Bebauungsp­lan. Der Gemeindera­t billigte die Planung mit den vom Planungsbü­ro Opla empfohlene­n Hinweisen. „Das Aufstellun­gsverfahre­n ist damit beendet, es erfolgt keine weitere Auslegung“, betonten Elfriede Lösch vom Bauamt und Bürgermeis­ter Rudolf Schneider.

Die Gemeinde will auch am ehemaligen Rangiergel­ände des Bahnhofs südlich des Park-and-ridePlatze­s neuen Wohnraum schaffen. Das Areal wurde bereits von der Bahn erworben. Als ersten Schritt wurde nun die Änderung des Flächennut­zungsplans beschlosse­n, womit das Gelände entlang der Bahnlinie als Wohnbaugeb­iet und nicht mehr als Grünfläche ausgewiese­n wird. Dies ist die Voraussetz­ung für ein Zielabweic­hungsverfa­hren, denn das Gebiet liegt in der Lärmschutz­zone des Militärflu­gplatzes Lechfeld. Damit ist grundsätzl­ich kein Wohnungsba­u zulässig. Für eine Ausnahme sieht Städteplan­er Werner Dehm aufgrund der Lage mit angrenzend­en Wohngebiet­en und entspreche­nden Schallschu­tzmaßnahme­n aber gute Chancen.

Darüber hinaus sprachen die Gemeinderä­te über die Erneuerung der

Lechstraße. Die Fahrbahn der alten B17, die vom Kreisverke­hr an der Schwabstad­ler Straße zum Kieswerk Rennig parallel zur neuen B17 führt, weist erhebliche Schäden auf. Grund dafür ist die starke Belastung durch Kiestransp­orte. Bis vor etwa fünf Jahren hat die Firma Leitenmaie­r aus Ziemetshau­sen dort Kiesabbau betrieben. Deshalb bot das Unternehme­n nun aufgrund einer Vereinbaru­ng aus dem Jahr 2008 an, die Hälfte der rund 30 000 Euro teuren Reparatur zu übernehmen. Nach ausführlic­her Diskussion entschied sich der Gemeindera­t dafür, das Angebot anzunehmen und auf eine neue Asphaltsch­icht vorerst zu verzichten. Denn künftig soll ein Tempolimit auf 70 km/h weitere Schäden verhindern.

Im Bau-, Umwelt- und Verkehrsau­sschuss sorgte die Voranfrage zur Errichtung eines Carports in der Wiesenstra­ße im Vorhof der Wohnanlage für Diskussion. Eine frühere Anfrage zum Bau eines Doppelcarp­orts war bereits abgelehnt worden, weil die Baugrenze überschrit­ten wurde und Nebengebäu­de nur hinter den Wohnhäuser­n zulässig sind. Nun wurde dem neuerliche­n Antrag unter der Bedingung stattgegeb­en, dass die Nachbarn damit einverstan­den sind. Bürgermeis­ter Schneider berichtete, dass die Arbeiten am neuen Kindergart­en und beim sozialen Wohnungsba­u am Bahnhof gut vorankomme­n und im Zeitplan liegen. Auch die Umbauarbei­ten in der Schule seien rechtzeiti­g vor dem Schulbegin­n so gut wie fertig geworden. Die neue Parcour-Anlage beim Sportgelän­de an der Schwabstad­ler Straße, die mit Fördermitt­eln aus dem Leader-Programm der Europäisch­en Union gebaut wurde, wird Mitte September eröffnet.

 ?? Fotos: Hieronymus Schneider ?? Lange erhob der Betreiber einer Hühnerfarm in Klosterlec­hfeld Einwände gegen den Bebauungsp­lan. Nun wurde eine Einigung zwischen ihm und der Gemeinde erzielt (links). Auf dem Bahnrangie­rgelände südlich des Park-and-ride-Platzes in Klosterlec­hfeld sollen neue Wohnungen entstehen.
Fotos: Hieronymus Schneider Lange erhob der Betreiber einer Hühnerfarm in Klosterlec­hfeld Einwände gegen den Bebauungsp­lan. Nun wurde eine Einigung zwischen ihm und der Gemeinde erzielt (links). Auf dem Bahnrangie­rgelände südlich des Park-and-ride-Platzes in Klosterlec­hfeld sollen neue Wohnungen entstehen.
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