Wie Karottensaft mit einem Wodka-Martini
Endlich kommt zusammen, was nicht zusammengehört. Die Verbindung zwischen Sebastian Vettel und Aston Martin ist so geschmackvoll wie ein in Karottensaft gerührter Wodka-Martini. Der biedere deutsche Rennfahrer und eine Luxusmarke mit weltweitem Klang: Eine Liaison, die mit Ferrari nach etlichen Jahren Beziehungskrachs in der Scheidung mündet.
Die von überbordender Euphorie und strategischer Willkür getriebenen Italiener passten so gar nicht zu Vettel. In der Karosserie der Briten aber wird er selten viel weiter vorne im Feld zu sehen sein als in den vergangenen Jahren.
Vom englischen Autobauer ist bekannt, dass er dann am erfolgreichsten ist, wenn er seine Boliden mit allerhand Schnickschnack ausrüsten darf, der den Steuermännern im Rennzirkus aus unerfindlichen Gründen nicht erlaubt ist. Dazu am Lenkrad ein Mann, der im Auftrag der Majestät lässig seinen Dienst versieht – so prägte man sich den Edelflitzer ein.
James Bond und Aston Martin – das hat gepasst. Mögen Sean Connery die wundervollsten Damen des Erdballs erlegen sein, im legendären Modell DB5 war der Geheimagent auf die Einfälle von Forschungsleiter Q angewiesen. Vettel aber wird weder auf Rammaufsätze, ausfahrbare Klingen oder Ölspray zurückgreifen können, um seine Kontrahenten hinter sich zu lassen. Noch dazu mag Vettel behänder Fahrer PS starker Boliden sein, vom Charme eines 007 aber ist er so weit entfernt wie Ferrari vom Formel-1-Titel.
Die Beziehung zwischen Aston Martin und Vettel verspricht wenig Glanz, ist aber ein interessantes Experiment. Dafür sind sie bei Aston Martin immer mal wieder zu haben. Vor neun Jahren dienten sich die vornehmen Briten beim TSV 1860 München als Hauptsponsor an. Als ginge man im Smoking in die Landjugend-Boazn um GoaßnMaßn zu trinken.
Dann schon eher Karottensaft samt Wodka-Martini. » RADSPORT Tour de France Eurosport/ARD, 11.45/15.10 Uhr
13. Etappe: Chatel-Guyon – Puy Mary Cantal (191,5 km)
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Halbfinale