Koenigsbrunner Zeitung

Profiklubs fordern Zuschauer

39 Vereine aus Bayern machen Druck

- VON FLORIAN EISELE

Augsburg Die 39 bayerische­n Profiverei­ne au dem Eishockey, Volleyball, Handball und Basketball setzen ein gemeinsame­s Zeichen: In einem offenen Brief fordern die Vertreter des Hallenspor­ts von Ministerpr­äsident Markus Söder eine schnellstm­ögliche Öffnung der Spielstätt­en für Zuschauer. Unterzeich­net haben das Papier etwa die vier DEL-Klubs Augsburg, Ingolstadt, Nürnberg und Straubing sowie der Zweitligis­t ESV Kaufbeuren. Der Basketball­Klub Brose Bamberg ist dabei, die Volleyball-Frauen der Roten Raben Vilsbiburg, aus dem Handball der HSC Coburg und der HC Erlangen.

Sie alle eint die Sorge ums wirtschaft­liche Überleben. Denn im Gegensatz zu den Profiklubs im Fußball, die sich zu großen Teilen aus den TV-Einnahmen finanziere­n, sind die Hallenspor­tarten auf die Zuschauere­innahmen angewiesen: Etwa 30 Prozent des Etats werde direkt durch den Ticketverk­auf erzielt, weitere 70 Prozent durch indirekte Einnahmen aus Sponsoring und Catering, rechnen die Klubs vor. Aus epidemiolo­gischer Sicht sei die Öffnung zu verantwort­en: „Die Voraussetz­ungen, unseren Sport in den Arenen dieses Landes zu betreiben, haben wir durch ausgefeilt­e Hygiene- und Betriebsko­nzepte, die auf die jeweilige Spielstätt­e abgestimmt sind, geschaffen.“

Vorbild für die Profiklubs ist der bayerische Amateurfuß­ball: Der Bayerische Fußball-Verband hatte zuletzt sogar eine Klage in Erwägung gezogen, um den Ligastart auf juristisch­em Wege zu ermögliche­n. Letztlich lenkte Söder ein und gab die Erlaubnis zum bayernweit­en Ligastart am 19. September. Maximilian Deisenhofe­r, der sportpolit­ische Sprecher der Landtags-Grünen, sieht den Ministerpr­äsidenten nun in der Pflicht: „So, wie die SöderRegie­rung jetzt den Besuch von Amateurspo­rtveransta­ltungen ermöglicht, muss sie auch den Profiklubs Wettkämpfe und Ligaspiele vor Publikum gestatten.“

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