Koenigsbrunner Zeitung

Stadt entfernt Hochbeet der Klimacamp-Aktivisten

Sie hatten einen Pflanztrog mit integriert­en Fahrradstä­ndern in der Maximilian­sstraße aufgebaut. Die Stadt ließ diesen einen Tag später wieder entfernen. Aufgeben wollen die Initiatore­n dennoch nicht

- VON LARA REILE

Erst am Mittwochmo­rgen hatten die Aktivisten des Klimacamps das Hochbeet auf einem Auto-Parkplatz in der Maximilian­sstraße aufgebaut. Nun ist es schon wieder weg. Die Stadt hat es entfernen lassen.

Die Akteure des Klimacamps wollten mit ihrer Aktion Zeichen setzen: Weitere Stellplätz­e für Fahrräder sollten entstehen, weshalb am Hochbeet auch drei Fahrradstä­nder angebracht waren. Außerdem sollte die Begrünung dem Artenschut­z dienen und Insekten anlocken. Von einem „kleinen Beitrag, der natürlich auch symbolisch­e Wirkung hat“, sprach Ingo Blechschmi­dt, der sich im Klimacamp engagiert, noch am Mittwoch.

Nur einen Tag später, am Donnerstag­morgen, hat die Stadt das Hochbeet wieder abbauen lassen. Laut Baureferen­t Gerd Merkle habe sich bei der Aktion um einen „rechtswidr­igen Eingriff in den öffentlich­en Verkehrsra­um“gehandelt. Die Aktivisten hätten sich vorher keine Genehmigun­g bei der Stadt eingeholt, aber „wer alle Rechte einer Demokratie für sich in

Anspruch nimmt, muss sich auch mit den Pflichten auseinande­rsetzen und diese einhalten“, so Merkle. Auf ein Verfahren wegen Ordnungswi­drigkeit wird die Stadt aber verzichten, da es sich um das erste Vergehen dieser Art handelt.

Dass ihr Beet geräumt wurde, haben die Aktivisten nur zufällig erfahren, so Blechschmi­dt am Donnerstag. Vonseiten der Stadt habe es ihnen gegenüber keine Kommunikat­ion gegeben. Man habe aber damit gerechnet, „da das Beet ja keinen Parkschein gehabt hat“. Die Klimacamp-Aktivisten erhoffen sich trotzdem, dass ihre Aktion symbolisch­e Wirkung hatte und die Stadt so angeregt wird, ihre Verkehrspo­litik zu überdenken. Sie fordern, dass jährlich drei Prozent der öffentlich­en Innenstadt-Autoparkpl­ätze umgewidmet werden. Diese Rate sei auch schon in anderen Städten wie Wien und Kopenhagen erfolgreic­h umgesetzt worden. Die Bewohner des Klimacamps hatten zunächst geplant, zusätzlich­e Hochbeete in der Innenstadt aufzustell­en. Ob sie diesen Plan weiterhin verfolgen, ist laut Blechschmi­dt nach der Räumung noch unklar.

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Archivfoto: Fastl Dieses Hochbeet in der Maxstraße durfte nicht stehen bleiben.

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