Er gewann den ersten Kunstpreis
Ausstellung erinnert an Karl Denzner
Er war 1958 der erste Kunstförderpreisträger der Stadt Augsburg. Noch während seines Studiums an der Münchner Kunstakademie erhielt Karl Denzner (1929–2013) die Auszeichnung. Da hatte er bereits die Jahreszeiten für die Kerschensteiner Schule im Hochfeld gemalt und die Glasfenster für St. Bernhard in Kissing geschaffen. Noch zahlreiche Aufträge für Kunst am Bau sollten folgen. Unermüdlich arbeitete Denzner in allen möglichen Techniken, wie eine Gedächtnisausstellung bis 23. September im ZeughausFoyer zeigt.
Seine Tochter Anita Krause hat sie zusammengestellt, denn der umfangreiche Nachlass ihres Vaters wird ihr allmählich zur Last. „Ich bin froh, wenn ich etwas verkaufen kann“, sagt sie. In guter Absicht hat sie die Vitrinen so voll wie möglich gehängt, was leider den einzelnen Bildern die Wirkung raubt. Eine strengere Auswahl und ein Verzicht auf weniger gelungene Blätter hätten dieser Ausstellung gutgetan – gerade weil sie so unprätentiös ist.
Karl Denzner hatte zunächst eine Steinmetz-Lehre absolviert. Sein Gespür für Körperlichkeit hat es geschärft, die sich besonders in seinen Zeichnungen mit Bleistift oder mit Kohle niederschlägt. So liegt das schlafende Kleinkind (1948) tiefenentspannt und weltvergessen da. In der „Raucherin“zeigt sich ebenso der Realismus der Neuen Sachlichkeit. Freilich gemildert mit einem Zug ins Illustrative, etwa in seinen Wandbildern für öffentliche Gebäude. Frischauf erzählt er darin etwa von der Jagd und den Tieren aus Wald und Feld. Denzner kann sich aber auch auf die reine Form und Farbe zurückziehen, vor allem in seinen Entwürfen für Glasfenster. Die Zartheit der Farben ist dann den Buntstiften geschuldet, womit er oft seine Entwürfe strichelt. Er lässt sich stilistisch nicht festlegen, zeichnet in seiner unaufdringlichen Art Landschaft und mediterrane Stadtbilder und bedient sich aus dem Figurenschatz von Sagen und Märchen, etwa die drei Grazien. Er malt Blumenstücke und studiert die Tiere, die in seinen Holzschnitten in stark grafischen Darstellungen auftreten.