Entdeckungen in St. Anna
Der Adventskalender des Freunde-Vereins
Ein Adventsbasar, wie in den vergangenen Jahren üblich, ist im Corona-Jahr nicht zu realisieren. Also haben die Freunde von St. Anna einen Adventskalender aufgelegt. Er lässt die Kirche aus vielerlei Blickwinkeln erkunden und dabei manches verblüffende Detail aufspüren. „Es war auch für uns eine Entdeckungstour durch St. Anna“, erzählt Christian Hickl, der zusammen mit der Vorsitzenden Nicolette Mauch den Adventskalender gestaltet hat.
Ein paar Dinge wird man sofort erkennen: das schlanke Kirchtürmchen mit der spitzen Haube, den niedlichen Putto, gestützt auf eine Kugel, von der Brüstung der Fuggerkapelle und ebenfalls dort die berühmte Figurengruppe mit dem leidenden Jesus, den ein Engel stützt, oder das Luther-Porträt aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä.
Andere Motive erschließen sich nicht so leicht: Zweimal warten hinter den Türchen Abbildungen aus dem Bilderbuch der Salzburger Exulanten, die 1731/32 in St. Anna aufgenommen wurden. Gerade noch lesbar sind die Verse im Bibelring des Pfarrer Johann August Urlsperberger (1728–1806). Ins Pfeifenwerk der großen Orgel von St. Anna hat wohl auch niemand geblickt. Und wo nur bläst ein Engel Seifenblasen oder nagen ein weißes und ein schwarzes Mäuschen an den Wurzeln eines Baumes?
Oben und unten, im Kirchenschiff und an verborgenen Orten haben die Kalendermacher Motive gefunden. Etwa den Löwen, der seine Jungen zum Leben erweckt, als Schlussstein im Gewölbe der Sakristei. Oder den Spendenkasten „Zur Renovierung der Kirche“.
OErhältlich in der Schlosser’schen Buchhandlung und bei Rieger+Kranz felder, im Touristinfo am Rathausplatz und bestellbar: www.freundestanna.de Der Kalender kostet 10 Euro.