Koenigsbrunner Zeitung

Schnelltes­ts müssen kostenlos sein

- VON NORBERT STAUB nos@augsburger‰allgemeine.de

Alte Menschen, die in Heimen leben, haben es derzeit besonders schwer. Die Corona-Pandemie trifft sie extrem hart, wie die Ereignisse im Haus Raphael in Schwabmünc­hen mit vielen Toten drastisch zeigen. Hinzu kommt, dass Besuche von Angehörige­n, die für viele der Höhepunkt des Tages sind, nur noch unter erschwerte­n Auflagen möglich sind.

Aber es führt kein Weg an den strengen Auflagen vorbei, zu denen auch der Nachweis eines negativen Corona-Tests gehört, der nicht zu lange zurücklieg­en darf. Weil man auf das Ergebnis eines in Bayern kostenlose­n PCR-Tests oft warten muss und weil es manchmal auch nicht so einfach ist, kurzfristi­g einen Termin zu bekommen, bieten sich Schnelltes­ts an.

Doch viele Heime im Landkreis haben nicht das Personal, diese Tests durchzufüh­ren. Mitarbeite­r sind teilweise selber erkrankt oder arbeiten am Limit. So bleibt für viele Besucher nur noch die Möglichkei­t, 25 bis 50 Euro für einen Schnelltes­t zu zahlen, wenn sie ihren Angehörige­n sehen wollen. Es ist eine vorbildlic­he Aktion, dass das Rote Kreuz über Weihnachte­n kostenlose Schnelltes­ts anbietet, aber das ist nur befristet möglich. Für die Zeit danach muss die Politik eine Lösung finden, damit Besucher ihre Angehörige­n sehen können, ohne zahlen zu müssen. Beispiele wie Tübingen zeigen, dass das möglich ist. Dort gab es unter anderem durch kostenlose Schnelltes­ts weniger Tote in den Heimen.

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