Großaitingen hält am Hochwasserschutz fest
Die Kosten für das geplante Rückhaltebecken in Holzhausen verdoppeln sich. Warum sich die Gemeinde trotzdem daran beteiligen will
Großaitingen Der Hochwasserschutz an der Singold war nun auch im Großaitinger Gemeinderat das Hauptthema der Sitzung. Wie schon in Schwabmünchen und Langerringen geht es um das seit dem Jahre 2002 geplante Rückhaltebecken bei Holzhausen. Alle Anliegergemeinden der Singold hatten sich für eine Kostenbeteiligung von 50 Prozent der Gesamtkosten ausgesprochen.
Aus der ursprünglichen Kostenschätzung von 2,6 Millionen Euro wurden bis zur neuen Finanzierungsvereinbarung mit dem Wasserwirtschaftsamt im Jahre 2015 schon knapp 3,7 Millionen Euro. Wegen langwieriger Grundstücksverhandlungen konnte erst danach die Baugrunduntersuchung für den Damm durchgeführt werden. Dieser Damm soll auch die vorbeiführende Bahnlinie absichern. Weil sich der Untergrund als sehr schwammig erwies und zudem die Ortsverbindungsstraße von Igling nach Holzhausen für die Baustelle ausgebaut werden muss, verteuert sich die Baumaßnahme auf mindestens 7,6 Millionen Euro. Sollten für das Fundament Rüttelbetonsäulen anstelle von Brunnenringen notwendig werden, kommen zusätzlich 750000 Euro hinzu.
Für Großaitingen bedeutet das eine Verdoppelung des Anteils von 16,7 Prozent auf nunmehr 634000 Euro. „Wir kommen aber nicht darum herum, wenn wir die Bürger vor einem Hochwasser schützen wollen“, sagte Bürgermeister Goßner angesichts des Schadenspotenzials von 32 Millionen Euro bei einem Jahrhunderthochwasser für die Singoldanlieger.
Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth bezeichnet die Baumaßnahme immer noch als wirtschaftlich. Die Planung soll im ersten Quartal 2021 erfolgen und der Bau im Jahr 2023 abgeschlossen werden. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, an der Finanzierungsbeteiligung festzuhalten, wenn auch die anderen Anliegergemeinden zustimmen.
Auf Nachfrage von Stefan Hutter (FWV) und Antrag von Klemens
Hutter (CSU) wurde die Forderung nach dem gleichzeitigen Bau eines Überlaufgrabens von der Singold zur Wertach als Beschluss gefasst. Bürgermeister Goßner gab dazu bekannt, dass dafür derzeit Baugrunduntersuchungen im südwestlichen Ortsbereich auf gemeindeeigenen Grundstücken laufen. Für die Finanzierung bestehe eine Vereinbarung mit der Nachbargemeinde Wehringen und der Stadt Bobingen zu je einem Drittel. Weil Gemeinderat Dietmar Braunmiller (Bündnis 90/Die Grünen) sein Mandat niedergelegt hatte, übernimmt nun Nachrücker Karl Donderer dessen Sitz im Haupt- und Finanzausschuss sowie die Stellvertretung im Kulturund Sozialausschuss und im Bauund Umweltausschuss. Im Kuratorium des Kindergartens ist nun Susanne Rieß für Braunmiller vertreten. Der Gemeinderat stimmte diesem Antrag der Fraktion der Grünen einstimmig zu.