Großaitingens Ehrenbürger ist gestorben
Vertreter aus Kirche, Politik und Vereinen würdigen Lorenz Geh
Großaitingen Mit einem feierlichen Requiem in der Großaitinger St. Nikolauskirche haben Vertreter aus Kommunalpolitik und Kirche sowie den Reinhartshofer Vereinen mit Fahnenabordnungen Abschied genommen von Lorenz Geh, der eine Woche zuvor im kleinen Familienkreis zu Grabe getragen wurde.
Pfarrer Hubert Ratzinger zeichnete mit dem Bild vom Guten Hirten den Lebensweg des gebürtigen Straßbergers auf: „Lorenz war schon als Ministrant und zeitlebens der Kirche eng verbunden. Schon mit 14 Jahren wurde er ins Internat der Lehrerbildungsanstalt nach München geschickt, wo er sehr unter Heimweh litt. Er kehrte zurück, heiratete 1952 seine Kinderliebe, wurde Lehrer an der einklassigen Volksschule in Reinhartshofen und ab 1967 in Großaitingen. 52 Jahre lang war er Organist und viele Jahre Pfarrgemeinderatsvorsitzender in der Reinhartshofer Pfarrgemeinde St. Jakobus.“
Großaitingens Bürgermeister Erwin Goßner erinnerte sich daran, wie er den Lehrer Lorenz Geh als Schüler kennenlernte und sagte: „Zu dem Respekt des Schülers kam später eine große Wertschätzung für diesen intelligenten und tiefgründigen Menschen hinzu.“Goßner würdigte das politische Engagement von Lorenz Geh, der dem Gemeinderat 36 Jahre lang angehörte, zweiter Bürgermeister von Reinhartshofen und von 1978 bis 1984 dritter Bürgermeister von Großaitingen war. Im Jahre 2006 wurden seine herausragenden ehrenamtlichen Leistungen mit der Ehrenmedaille „Pro Großaitingen“gewürdigt. Mit der Chronik von Reinhartshofen schuf Geh im Jahre 2008 ein nachhaltiges und wertvolles Dokument über die Geschichte des Ortes. Besonders hob Goßner auch sein Wirken für die Volkshochschule Augsburger Land hervor, die er in Reinhartshofen begründete und fast 50 Jahre leitete, ebenso wie seinen Einsatz für die Bücherei St. Nikolaus, wo er zwischen 1992 und 2014 Leiter des verantwortlichen Kuratoriums war.
Lorenz Geh war von 1955 bis über das Jahr 2000 hinaus in allen Reinhartshofer Vereinen aktiv und übernahm Führungsaufgaben. So war er 35 Jahre lang erster Schützenmeister des Schützenvereins Waldfrieden, Schriftführer bei der Feuerwehr, im Vorstand des Soldatenvereins und Gründungsmitglied der Weihertaler Kickers, wo er anfangs wie auch bei seinem Heimatverein TSV Straßberg noch aktiv Fußball spielte.
In ihren Nachrufen würdigten alle Vereinsvorsitzenden die Geselligkeit, die Lorenz Geh bei der Organisation von unzähligen Ausflügen, Vereinsjubiläen und Festen vermittelte. Mit dem Verfassen von Festschriften und Chroniken sowie der Gestaltung von Vereinsfahnen hinterlässt er bleibende Spuren. „Lorenz Geh war immer gern unter Menschen und erhielt alle Ehrungen, die unsere Vereine zu vergeben haben“, fasste es Herbert Weh als Vertreter des Schützenvereins für alle zusammen.