Neues zur Linie 3
Bei der Straßenbahn steht im April der Lückenschluss bei den Gleisen nach Augsburg an. Die Stadt Königsbrunn wird danach mit Bauarbeiten rund um die Trasse loslegen
Bei der Straßenbahn steht im April der Lückenschluss bei den Gleisen an. Die Stadt Königsbrunn wird danach mit Bauarbeiten rund um die Trasse loslegen. »Lokales
Königsbrunn An der künftigen Haltestelle Guldenstraße sieht man schon, wo künftig der Bahnsteig für die Straßenbahn-Fahrgäste sein wird. Die Arbeiter der Firma Strabag, die die Verlängerung der Linie 3 nach Königsbrunn bauen, haben dort schon die Randsteine gesetzt. In den nächsten Wochen werden die Bahnsteige Schritt für Schritt aufgebaut. Für Werner Lohmann und Jörg Kratzer vom Bauamt der Stadt Königsbrunn bedeuten diese Fortschritte, dass auch für sie bald die bautechnisch heiße Phase des Infrastrukturprojekts anläuft. Denn die Stadt verschönert im Zuge der Bauarbeiten das Umfeld der Trasse und hat einiges vor.
Die Aufgabenverteilung zwischen den Stadtwerken Augsburg und der Stadt Königsbrunn ist dabei recht eindeutig: Im Auftrag der Stadtwerke werden die Straßenbahn-Trasse und die Haltestellen gebaut. Die Stadt Königsbrunn ist für das Drumherum zuständig. Bei einigen Details hat man sich abgesprochen: So hat der Stadtrat abgesegnet, wie die Wartehäuschen auf den Bahnsteigen aussehen, deren Glasteile im Stadtgebiet auch das Stadtwappen tragen werden.
Die größte Einzelmaßnahme entlang der Strecke ist der Neubau der Guldenstraße im Bereich zwischen der Föllstraße und der Kreuzung mit der Hunnenstraße. Dort werden der bröckelige Belag und die staubigen Ränder durch eine moderne Fahrbahn mit Radfahrstreifen und einem Gehweg auf der Ostseite ersetzt. Bezahlen muss die Stadt das komplett aus eigener Tasche, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die Anlieger wegen einer nicht eingehaltenen Frist nicht an den Kosten beteiligt werden können.
Mit den Radstreifen schafft die Stadt auch eine bessere Verbindung in Richtung Augsburg. Neben den Radstreifen an der neuen Guldenstraße entsteht auch jenseits der Hunnenstraße ein Geh- und Radweg entlang der Straßenbahntrasse bis zum Brunnenzentrum. Weiter südlich fehlt entlang der Trasse aber der Platz für einen weiteren begleitenden Wegebau.
Gestalten wird die Stadt das Umfeld der Haltestellen „Guldenstraße“, „Augsburger Straße“und die Straßenbahn-Wendeschleife am ZOB. An der Guldenstraße entsteht an der Haltestelle ein kleiner dreieckiger Platz, der aufgrund der Höhenverhältnisse etwas tiefer liegen wird als die Haltestelle. Der Bereich wird gepflastert, mit Bäumen bepflanzt und mit zahlreichen Fahrradbügeln und Sitzgelegenheiten ausgestattet. Derzeit stört das abbruchreife Bürohaus gegenüber der Guldenstraße den Gesamteindruck, doch im Rathaus ist man guten Mutes, dass man an dessen Stelle in absehbarer Zeit den gewünschten Park-and-Ride-Parkplatz bekommt, der in den Planungen für das ehemalige Hochtief-Areal vorgesehen ist.
Am Brunnenzentrum und der Haltestelle Augsburger Straße gestaltet die Stadt ebenfalls das Umfeld der Haltestelle neu. Diese liegt nicht direkt an der Kreuzung, sondern etwa 50 Meter abseits der vierspurigen Straße. Zwischen Trasse und Martin-Luther-Straße entsteht ein Gehweg, danach kommen die Parkplätze. An der Zahl der Stellplätze solle sich nichts ändern, sagt Tiefbauspezialist Jörg Kratzer: „Bisher gibt es keine Markierung, dadurch entstehen immer wieder größere Lücken. Wir ordnen die Situation, sodass es bei der bisherigen Zahl bleibt.“Die Parkplätze werden mit Gittersteinen gebaut, sodass dort auch wieder etwas Gras wachsen kann. Neu gestaltet wird die Zufahrt zur Martin-Luther-Straße. Das Trafo-Häuschen an der Einfahrt, das für viele Autofahrer ein Sichthindernis beim Einbiegen in die Augsburger Straße ist, wird in den hinteren Bereich der Nebenstraße verlegt.
Stattdessen wird ein kleiner Platz gestaltet, mit Bäumen und Sitzbänken. An der Haltestelle werden drei überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten und weitere Bügel gebaut. Außerdem gibt es zwei Übergänge über die Trasse. Im vorderen Bereich der Haltestelle wird dieser barrierefrei ausgebaut mit Führungssteinen für Sehbehinderte und Ampel, im hinteren Bereich entsteht ein Übergang in Z-Form. Dieser solle verhindern, dass Fußgänger auf die Gleise treten, ohne auf herannahende Straßenbahnen zu achten, sagt Jörg Kratzer: „Wo es keine Ampel gibt, werden solche Z-Übergänge gebaut.“
Das dritte große Bauprojekt ist die Gestaltung der Wendeschleife der Straßenbahn. Zwischen den Gleisen werden kleine Erdhügel aufgetürmt und mit Wasserfontänen versehen, die in der Nacht beleuchtet sind. „Die Tram fährt von Augsburg her eine Runde über die Wendeschleife und erst dann können die Fahrgäste aussteigen. Deshalb wollten wir das Ankommen in Königsbrunn besonders gestalten“, sagt Werner Lohmann, der Leiter der Stadtplanung. Wasser habe sich als Thema in der Brunnenstadt angeboten. Zudem kreuzt ein Fußweg zum Gymnasium die Wendeschleife. Durch die gewählte Gestaltung und den Abriss des ehemaligen Naturmuseums habe man so einen freien Blick bis zum Infopavillon 955 und durch die Beleuchtung auch nachts einen optisch reizvollen Anblick, sagt Lohmann.
Der Start der Bauarbeiten der Stadt orientiert sich am Fortschritt der Trasse. An der Guldenstraße steht zunächst noch eine größere
Bauaktion der Straßenbahnbauer an. Wegen Rohrarbeiten muss die Kreuzung Hunnenstraße/Guldenstraße für voraussichtlich drei Wochen gesperrt werden. Möglicher Starttermin der Sperrung ist der 19. April, letzte Abstimmungen stehen aber noch aus. Ebenfalls im April werden die Grundpfeiler für die Lärmschutzwände in den Wohngebieten entlang der Trasse gelegt.
Die Stadt will Stand jetzt am 3. Mai mit dem Ausbau der Guldenstraße beginnen. Vier Monate sollen die Arbeiten in Anspruch nehmen. Am Brunnenzentrum soll die Gestaltung des Haltestellenumfelds Ende Mai beginnen und zwei Monate dauern.
Bei der Straßenbahnwendeschleife bewirbt sich die Stadt derzeit noch um Fördergelder. Wenn die Regierung von Schwaben darüber entschieden hat, werden die Arbeiten ausgeschrieben und sollen dann im Herbst über die Bühne gehen, damit zur Eröffnung am 12. Dezember alles fertig ist.
Ein kleiner Platz mit Bäumen und Sitzbänken wird gestaltet