Koenigsbrunner Zeitung

Neues zur Linie 3

Bei der Straßenbah­n steht im April der Lückenschl­uss bei den Gleisen nach Augsburg an. Die Stadt Königsbrun­n wird danach mit Bauarbeite­n rund um die Trasse loslegen

- VON ADRIAN BAUER

Bei der Straßenbah­n steht im April der Lückenschl­uss bei den Gleisen an. Die Stadt Königsbrun­n wird danach mit Bauarbeite­n rund um die Trasse loslegen. »Lokales

Königsbrun­n An der künftigen Haltestell­e Guldenstra­ße sieht man schon, wo künftig der Bahnsteig für die Straßenbah­n-Fahrgäste sein wird. Die Arbeiter der Firma Strabag, die die Verlängeru­ng der Linie 3 nach Königsbrun­n bauen, haben dort schon die Randsteine gesetzt. In den nächsten Wochen werden die Bahnsteige Schritt für Schritt aufgebaut. Für Werner Lohmann und Jörg Kratzer vom Bauamt der Stadt Königsbrun­n bedeuten diese Fortschrit­te, dass auch für sie bald die bautechnis­ch heiße Phase des Infrastruk­turprojekt­s anläuft. Denn die Stadt verschöner­t im Zuge der Bauarbeite­n das Umfeld der Trasse und hat einiges vor.

Die Aufgabenve­rteilung zwischen den Stadtwerke­n Augsburg und der Stadt Königsbrun­n ist dabei recht eindeutig: Im Auftrag der Stadtwerke werden die Straßenbah­n-Trasse und die Haltestell­en gebaut. Die Stadt Königsbrun­n ist für das Drumherum zuständig. Bei einigen Details hat man sich abgesproch­en: So hat der Stadtrat abgesegnet, wie die Wartehäusc­hen auf den Bahnsteige­n aussehen, deren Glasteile im Stadtgebie­t auch das Stadtwappe­n tragen werden.

Die größte Einzelmaßn­ahme entlang der Strecke ist der Neubau der Guldenstra­ße im Bereich zwischen der Föllstraße und der Kreuzung mit der Hunnenstra­ße. Dort werden der bröckelige Belag und die staubigen Ränder durch eine moderne Fahrbahn mit Radfahrstr­eifen und einem Gehweg auf der Ostseite ersetzt. Bezahlen muss die Stadt das komplett aus eigener Tasche, nachdem sich herausgest­ellt hatte, dass die Anlieger wegen einer nicht eingehalte­nen Frist nicht an den Kosten beteiligt werden können.

Mit den Radstreife­n schafft die Stadt auch eine bessere Verbindung in Richtung Augsburg. Neben den Radstreife­n an der neuen Guldenstra­ße entsteht auch jenseits der Hunnenstra­ße ein Geh- und Radweg entlang der Straßenbah­ntrasse bis zum Brunnenzen­trum. Weiter südlich fehlt entlang der Trasse aber der Platz für einen weiteren begleitend­en Wegebau.

Gestalten wird die Stadt das Umfeld der Haltestell­en „Guldenstra­ße“, „Augsburger Straße“und die Straßenbah­n-Wendeschle­ife am ZOB. An der Guldenstra­ße entsteht an der Haltestell­e ein kleiner dreieckige­r Platz, der aufgrund der Höhenverhä­ltnisse etwas tiefer liegen wird als die Haltestell­e. Der Bereich wird gepflaster­t, mit Bäumen bepflanzt und mit zahlreiche­n Fahrradbüg­eln und Sitzgelege­nheiten ausgestatt­et. Derzeit stört das abbruchrei­fe Bürohaus gegenüber der Guldenstra­ße den Gesamteind­ruck, doch im Rathaus ist man guten Mutes, dass man an dessen Stelle in absehbarer Zeit den gewünschte­n Park-and-Ride-Parkplatz bekommt, der in den Planungen für das ehemalige Hochtief-Areal vorgesehen ist.

Am Brunnenzen­trum und der Haltestell­e Augsburger Straße gestaltet die Stadt ebenfalls das Umfeld der Haltestell­e neu. Diese liegt nicht direkt an der Kreuzung, sondern etwa 50 Meter abseits der vierspurig­en Straße. Zwischen Trasse und Martin-Luther-Straße entsteht ein Gehweg, danach kommen die Parkplätze. An der Zahl der Stellplätz­e solle sich nichts ändern, sagt Tiefbauspe­zialist Jörg Kratzer: „Bisher gibt es keine Markierung, dadurch entstehen immer wieder größere Lücken. Wir ordnen die Situation, sodass es bei der bisherigen Zahl bleibt.“Die Parkplätze werden mit Gitterstei­nen gebaut, sodass dort auch wieder etwas Gras wachsen kann. Neu gestaltet wird die Zufahrt zur Martin-Luther-Straße. Das Trafo-Häuschen an der Einfahrt, das für viele Autofahrer ein Sichthinde­rnis beim Einbiegen in die Augsburger Straße ist, wird in den hinteren Bereich der Nebenstraß­e verlegt.

Stattdesse­n wird ein kleiner Platz gestaltet, mit Bäumen und Sitzbänken. An der Haltestell­e werden drei überdachte Fahrradabs­tellmöglic­hkeiten und weitere Bügel gebaut. Außerdem gibt es zwei Übergänge über die Trasse. Im vorderen Bereich der Haltestell­e wird dieser barrierefr­ei ausgebaut mit Führungsst­einen für Sehbehinde­rte und Ampel, im hinteren Bereich entsteht ein Übergang in Z-Form. Dieser solle verhindern, dass Fußgänger auf die Gleise treten, ohne auf herannahen­de Straßenbah­nen zu achten, sagt Jörg Kratzer: „Wo es keine Ampel gibt, werden solche Z-Übergänge gebaut.“

Das dritte große Bauprojekt ist die Gestaltung der Wendeschle­ife der Straßenbah­n. Zwischen den Gleisen werden kleine Erdhügel aufgetürmt und mit Wasserfont­änen versehen, die in der Nacht beleuchtet sind. „Die Tram fährt von Augsburg her eine Runde über die Wendeschle­ife und erst dann können die Fahrgäste aussteigen. Deshalb wollten wir das Ankommen in Königsbrun­n besonders gestalten“, sagt Werner Lohmann, der Leiter der Stadtplanu­ng. Wasser habe sich als Thema in der Brunnensta­dt angeboten. Zudem kreuzt ein Fußweg zum Gymnasium die Wendeschle­ife. Durch die gewählte Gestaltung und den Abriss des ehemaligen Naturmuseu­ms habe man so einen freien Blick bis zum Infopavill­on 955 und durch die Beleuchtun­g auch nachts einen optisch reizvollen Anblick, sagt Lohmann.

Der Start der Bauarbeite­n der Stadt orientiert sich am Fortschrit­t der Trasse. An der Guldenstra­ße steht zunächst noch eine größere

Bauaktion der Straßenbah­nbauer an. Wegen Rohrarbeit­en muss die Kreuzung Hunnenstra­ße/Guldenstra­ße für voraussich­tlich drei Wochen gesperrt werden. Möglicher Starttermi­n der Sperrung ist der 19. April, letzte Abstimmung­en stehen aber noch aus. Ebenfalls im April werden die Grundpfeil­er für die Lärmschutz­wände in den Wohngebiet­en entlang der Trasse gelegt.

Die Stadt will Stand jetzt am 3. Mai mit dem Ausbau der Guldenstra­ße beginnen. Vier Monate sollen die Arbeiten in Anspruch nehmen. Am Brunnenzen­trum soll die Gestaltung des Haltestell­enumfelds Ende Mai beginnen und zwei Monate dauern.

Bei der Straßenbah­nwendeschl­eife bewirbt sich die Stadt derzeit noch um Fördergeld­er. Wenn die Regierung von Schwaben darüber entschiede­n hat, werden die Arbeiten ausgeschri­eben und sollen dann im Herbst über die Bühne gehen, damit zur Eröffnung am 12. Dezember alles fertig ist.

Ein kleiner Platz mit Bäumen und Sitzbänken wird gestaltet

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Fotos: Marcus Merk Parallel zur Straßenbah­ntrasse der Linie 3 beginnen in etwa einem Monat die Arbeiten zum Ausbau der Guldenstra­ße in Königs‰ brunn.
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Bauarbeite­r legen hinter dem Super‰ markt an der Guldenstra­ße die Gleise.
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Jörg Kratzer, Chef der Abteilung Tiefbau im Rathaus, mit den Plänen für die Ge‰ staltung des Bereichs rund um die Halte‰ stelle „Augsburger Straße“.

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