Koenigsbrunner Zeitung

Der FCA hat ein Ziel: Hoffenheim überholen

Nur ein Punkt trennt den FC Augsburg vor dem Heimspiel am Samstag von den Gästen. Die Zielsetzun­g des Trainers ist daher klar. Auch wenn Heiko Herrlich auf einen wichtigen Stürmer verzichten muss

- VON MARCO SCHEINHOF

Sebastian Hoeneß fühlt sich im Nachteil. Oder, wie es der Trainer von 1899 Hoffenheim formuliert­e: „Es ist sicherlich kein Vorteil.“13 Nationalsp­ieler musste er für Länderspie­le abstellen, was an sich keine schlechte Sache ist. Bedeutet es doch, dass sein Kader sehr hochwertig besetzt ist. Bundesliga-Trainer aber schauen vornehmlic­h auf sich selbst und ihre eigenen Möglichkei­ten, was angesichts kurzer Arbeitsver­hältnisse bei fehlendem Erfolg nicht verwundert. Und da bedeuteten 13 Abstellung­en eben Trainieren mit einem kleinen Restkader. Eine ideale Vorbereitu­ng auf die Partie am Samstag (15.30 Uhr) beim FCA Augsburg sieht anders aus. „Die Augsburger hatten nur drei Abstellung­en, da kann sich jeder selbst ausmalen, was das in der Vorbereitu­ng auf so ein Spiel bedeutet. Aber es ist halt so“, sagte Hoeneß.

Zu ändern ist es nicht. Das weiß auch Heiko Herrlich. Entspreche­nd pragmatisc­h ist seine Herangehen­sweise. „Darüber braucht man sich keine Gedanken zu machen“, sagte der Trainer des FCA, da er diesbezügl­ich keine Einflussna­hme habe. Er beschäftig­t sich lieber mit der Herangehen­sweise am Samstag. Mit der Taktik, mit der er seine Mannschaft in das wichtige Duell schicken möchte. Und natürlich mit den personelle­n Voraussetz­ungen. Florian Niederlech­ner wird wegen seiner hartnäckig­en Leistenpro­bleme fehlen, ihn hofft Herrlich eine Woche später beim Spiel auf Schalke wieder fit zu haben. Zudem werden Iago, Jan Moravek und Tim Civeja fehlen. Die restlichen Spieler sind fit, also auch der Langzeitve­rletzte Alfred Finnbogaso­n und Mads Pedersen.

Ein Punkt trennt den FCA von Hoffenheim. Entspreche­nd klar ist das Ziel. „Wir wollen Hoffenheim am Samstag überholen“, sagte Herrlich. Die Heimbilanz gegen die Kraichgaue­r ist schlecht. Die vergangene­n fünf Partien in der WWK-Arena gingen verloren, der letzte Heimsieg gelang am 1. Februar 2015 mit einem 3:1. Eine Statistik, die Herrlich kennt. Und eine, die für ihn Ansporn ist. „Diese Statistik muss einfach mal gestoppt werden, am besten mit einem Sieg“, sagte der FCA-Trainer. Das Hinspiel hatten die Augsburger verloren, weil sie direkt nach der Pause nicht wach waren. „Da haben wir das Spiel hergeschen­kt“, sagte Herrlich. Hoffenheim enttäuscht­e zuletzt bei der Niederlage gegen Mainz. Das 1:2 war ein spielerisc­her Tiefpunkt, der Spuren hinterlass­en hat. Hoffenheim kann es besser – und will das am Samstag zeigen. „Die Mannschaft hat viel Potenzial und ist sehr spielstark“, sagte Herrlich. Mit ihren 30 Punkten seien sie aber sicherlich nicht da, wo sie selbst hinstreben. Die Probleme sind vielfältig. Hoffenheim wurde in dieser Saison stark von der Corona-Pandemie getroffen, zudem waren die Belastunge­n durch die Europa League hoch. Und jetzt auch noch diese vielen Abstellung­en in die jeweiligen Nationalte­ams. Und doch ist trotz der Begleitums­tände klar: Mit den 30 Punkten und Rang elf ist niemand im Kraichgau zufrieden.

Von Zufriedenh­eit kann auch in Augsburg noch längst keine Rede sein. Das wäre anders, wenn der Mannschaft die Umsetzung ihres Ziels gelingt. Felix Uduokhai hat unter der Woche im Gespräch mit unserer Redaktion davon gesprochen, eine Siegesseri­e anstreben zu wollen. „Wir wollen schon die ganze Zeit eine positive Serie starten“, sagte Heiko Herrlich dazu. Das sei aber nur zu Saisonbegi­nn gelungen, „als wir in drei Spielen hintereina­nder gepunktet haben.“Jetzt aber scheint die Chance gut. Nach Freiburg kommen Schalke und Bielefeld als Gegner. „Das sind neue Herausford­erungen, in denen aber auch etwas möglich ist, damit wir endlich wieder auf drei Spiele hintereina­nder mit Punkten kommen“, so Herrlich. Zunächst aber muss der Start gegen Hoffenheim gelingen. „Es war richtig gut, dass wir diese Woche zusammen waren und verschiede­ne Abläufe trainieren konnten“, sagte Marco Richter. Eine Garantie für drei Punkte ist das aber freilich nicht. Aber ein Vorteil. Zumindest sieht das Hoeneß so.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach war der Jubel auf Augsburger Seite groß. Der FCA hatte mit 3:1 gewonnen. Gegen Hoffenheim ist die Heimbilanz schlecht, den letzten Erfolg gab es 2015. Das will die Mannschaft dringend ändern.
Foto: Ulrich Wagner Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach war der Jubel auf Augsburger Seite groß. Der FCA hatte mit 3:1 gewonnen. Gegen Hoffenheim ist die Heimbilanz schlecht, den letzten Erfolg gab es 2015. Das will die Mannschaft dringend ändern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany