Ein Lachen zu Ostern kann viel bewirken
Warum Osterbräuche wichtig sind und wie sie uns in der Krise helfen können
Frage der Lehrerin: „Kennst du einen Osterbrauch?“Gegenfrage einer Zweitklässlerin: „Was ist ein Brauch?“Laut Wörterbuchdefinition steckt dahinter eine aus früherer Zeit übernommene Gewohnheit, die sich innerhalb einer Gemeinschaft in bestimmten Formen etabliert hat.
Doch die bessere Antwort lieferte spontan ein Klassenkamerad: „Ganz einfach, ein Brauch ist etwas, was man braucht!“Damit meinte er die für ihn schönen Osterbräuche – wie Eier bemalen, Lämmchen backen, Kerzen basteln und zum Frühstück Osterbrot und Schinken verspeisen.
„Das ist alles schön und gehört einfach zu Ostern“, so die Auffassung des Schülers. Das zeigt, dass bei ihm diese Bräuche mit Inhalt gefüllt sind, authentisch gelebt werden und somit auch positive Emotionen und das Gefühl von Gemeinschaft vermitteln.
Damit kam Schwung in die Diskussion und mit der Erschließung der Symbole für neues und erfülltes Leben wuchs der Wunsch der Schüler, eine Osterausstellung zu gestalten. Das Basteln, Malen, Schreiben und Dekorieren nahm Fahrt auf, denn wir alle verspürten das Bedürfnis nach bunten Farben, Blumen und Frühling. Da durfte eine Ostersonne am Ende nicht fehlen.
Was brauchen wir zum bevorstechen henden Osterfest? Welche Bräuche leben wir und welche sollten wir vielleicht gerade in der Coronazeit wieder zum Leben erwecken? Welche Traditionen geben uns Halt, schenken uns Kraft und verbinden uns mit unseren Lieben in kleinen und großen Gemeinschaften? Ist es der Gottesdienst, das gemeinsame Osterfrühstück oder der Lammbraten? Ist es das Ostereiersuchen mit den Kindern, das Backen des Osterfladens oder der Osterspaziergang?
Alle unsere österlichen Bräuche sind nicht zufällig, sondern sprevon der Überwindung der Kälte, Dunkelheit und Trauer. Sie bedeuten, dass auf(er)stehen möglich ist und ermutigen dazu, das Leben jeden Tag neu zu beginnen und zu feiern. Gerade in dieser Zeit!
Die Blumen und Bäume im Frühjahr führen es uns täglich vor Augen. Lassen wir uns anstecken von diesen Hoffnungszeichen, aktivieren in diesem Jahr einige Osterbräuche und füllen sie mit Sinn und Leben. Ein fast in Vergessenheit geratener Brauch: das Osterlachen. Lassen wir uns anstecken und es teilen.
OMut tut gut heißt die Kolumne von Autorin Martina LiebhäuserHaggen müller aus Obermeitingen. Sie arbeitet unter anderem als Religionslehrerin an der Grundschule in Bobingen. Sie will Mut machen und Hoffnung geben, gerade in schweren Zeiten.
Die Überwindung von Kälte, Dunkelheit und Trauer