Wieder was für Spielberg!
Die Fortsetzung eines Weltbestsellers
„Ready Player One“– das war der Titel des kleinen Wunders, das Ernest Cline vor genau zehn Jahren veröffentlicht hat. Eine eminent unterhaltsame und dabei auch noch klug konstruierte Kreuzung aus Science-Fictionund Pop-Roman, zum Weltbestseller avanciert und in Clines eigener, stimmig vereinfachter Dramaturgie dann auch sehr gelungen von Steven Spielberg höchstselbst verfilmt. Bloß: Braucht bzw. verträgt ein solcher Volltreffer eine Fortsetzung? Einfach nochmal eine Reise in die mit Pop-KulturReferenzen gespickte Oasis, in die sich die Menschen aus der trostlos gewordenen Wirklichkeit flüchten können? Noch eine Abenteuer-Schnitzeljagd der Teenager-Crew um Erzähler Parzival?
Tatsächlich entkommt das bei dem Rummel gleich zum US-Original auf Deutsch vorliegende „Ready Player Two“dem Neu-AufgussProblem nicht. Statt um drei Schlüssel geht es nun halt um sieben Scherben, die durch Mut, Zusammenspiel und Insider-Wissen zu sammeln sind – da muss Cline schon auf die Inszenierungstube drücken und zum Beispiel einen ganzen PrincePlaneten erfinden, um davon abzulenken. Aber das macht er eben gut. Und dann weitet er das Idyll der Oasis auch noch entscheidend – um die Frage, ob wir in einer solchen Ersatzrealität nicht ewig leben könnten… Kein Geniestreich mehr also, aber durchaus ein gutes Buch. Und auch wieder eine Vorlage: Spielberg, übernehmen Sie!
Übs. Riffel, Jordan, Weber, S. Fischer, 464 S., 16,99 ¤