Kochs Drängen
DFB-Vize möchte von München Zuschauer-Zusagen für die EM
München Der Deutsche FußballBund (DFB) drängt München im Ringen um die vier geplanten EMSpiele in diesem Sommer auf weitere Zuschauer-Zusagen. Sollte der Kontinentalverband Uefa fürchten, in den Allianz Arena nur Geisterspiele zu bekommen, könnte München in der nächsten Woche seinen Status als Ausrichterstadt verlieren.
„Es ist schwer, international zu vermitteln, auf Spiele in München bestehen zu wollen und gleichzeitig schon jetzt zu sagen, dass Zuschauer nicht zugelassen werden, wenn anderswo in Europa, z.B. in London, sich Länder anbieten für weitere Spiele mit Zuschauern“, schrieb DFB-Vizepräsident Rainer Koch bei Facebook. Zuvor hatte sich der Funktionär mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) getroffen, um die Lage zu bereden.
Danach äußerten beide den Wunsch, dass die drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale vor zumindest teilweise gefüllten Rängen ausgetragen werden. Reiter aber machte auch klar, dass es unmöglich sei, vorab feste Zusagen zu geben. „Hellsehen kann keiner und Gesundheitsschutz geht vor. Aber ich meine – und freue mich, dass Münchens OB das auch so sieht – , dass wir alle Anstrengungen unternehmen sollten, um einen gewissen Prozentsatz von Zuschauern im Stadion vielleicht doch zulassen zu können“, schrieb Koch.
Philipp Lahm als deutscher Organisationschef hatte schon am Sonntag erzählt, dass es Szenarien in München gibt von keinen Zuschauern bis zu einer Auslastung von 50 Prozent. „Wir alle wünschen uns, dass die Infektionszahlen sinken und wir immer mehr Bereiche des öffentlichen Lebens normalisieren können“, betonte nun auch Reiter und ergänzte: „Ich hoffe, dass wir unter Einbeziehung zusätzlicher Hygienemaßnahmen und Teststrategien, wie von der Uefa angestrebt, einen gewissen Prozentsatz der Plätze in der Allianz Arena für Zuschauer freigeben können.“Bis nächsten Montag will die Uefa weitere Infos von München, Rom, Bilbao und Dublin haben, ehe das Uefa-Exekutivkomitee final über die Zahl der Gastgeber entscheidet. Acht Städte haben bereits Spiele vor Zuschauern zugesichert.