Aber, ich hatte doch UNO gesagt…
Ein Klassiker wird 50 und gibt noch immer Anlass zu Diskussionen
Fangen wir an mit den klassischen Varianten der Frustbewältigung: Karten über den Tisch schleudern, den Gegner beschimpfen, Türenknallen, verbunden mit einem aussagekräftigen Ich-spiele-nicht-mehrmit! Happy Birthday, UNO!
Das Kartenspiel wird 50. Ein Klassiker längst. Das gewisse Konfliktpotenzial dabei scheint niemanden groß zu stören. In über 80 Ländern wird UNO gespielt. Erfinder ist übrigens Merle Robbins, ein Friseur aus Cincinnati. Als das Spiel nicht nur bei der Familie gut ankam, ließ er es 1971 in einer Auflage von 5000 Stück produzieren. Heute wird es angeblich 17 Mal pro Minute rund um den Globus verkauft. Wer aber hat gezählt, wie oft in Kartenrunden gerufen wurde: „Aber ich hatte doch UNO gesagt...“, bevor das Spiel dann doch noch nicht beendet war. Wie viele Abende quasi durchgelacht wurden, weil – nennen wir ihn – Stefan schon wieder 16 Karten nachziehen musste? Zeit, über Regeln
zu reden. Kaum ein Kartenspiel, für das es so viele Sonderregeln gibt. Das Zwischenwerfen von Karten (Jumpin), das Weitergeben der Karten an den Nebenmann (Seven-O) – alles kein Problem. Vor zwei Jahren jedoch wurde die Spielernation erschüttert, als sie feststellen musste, dass sie die ganze Kindheit hindurch falschgespielt hat. Die berüchtigten Vier-Ziehen-Karten dürfen offiziell gar nicht aufeinanderlegt werden. Stefan hätte also zu keinem Zeitpunkt 16 Karten vom Stapel nachziehen müssen. Da es für eine Entschuldigung wohl zu spät ist, tun wir so, als hätten wir es nicht bemerkt. Und spielen weiter. Wie immer. Vier ziehen! UNO, UNO!