Unverpacktladen soll im Herbst öffnen
In der „Krämerin“in der Schwabmünchner Fuggerstraße soll es regionale Produkte unverpackt zu kaufen geben. Die Initiatoren wollen auch Feinkost und eine Käsetheke anbieten
Schwabmünchen Die Pläne für den neuen Unverpacktladen in Schwabmünchen werden immer konkreter: In den kommenden Wochen soll der Umbau der Räume im Gebäude an der Fuggerstraße Ecke Stiegelbräuweg beginnen. Die Decke und der Boden werden erneuert. Auch die Konstruktion der Verkaufstheke läuft. „Wir sind jeden Tag mehrere Stunden mit der Umsetzung beschäftigt“, sagt Konstantin Wamser von der SPD. Er hatte die Idee für den Laden – zusammen mit der Grünen-Stadträtin Heike Uhrig, die den plastikfreien Stammtisch leitet. Bekannt wurde das Konzept bereits Anfang Februar. Seitdem hat das Kernteam aus acht Freiwilligen das Projekt weiterentwickelt.
Im September soll das Geschäft unter dem Namen Die Krämerin eröffnen. Die Idee dahinter: Sämtliche Waren wird es möglichst verpackungsfrei zu kaufen geben. Das Sortiment soll – ähnlich den Geschäften in Türkheim oder Mering – Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Mehl oder Linsen abdecken. Aber auch andere Produkte wie Süßigkeiten, Pesto oder Drogerieartikel soll es geben.
Von Frischwaren sahen die Initiatoren aus Kostengründen zunächst ab, doch das hat sich inzwischen geändert. „Mit Nudeln allein lockt man keine Kunden ins Geschäft“, sagt Wamser. Deshalb soll es in der Krämerin auch Obst und Gemüse sowie Milchprodukte und Antipasti zu kaufen geben. „Wir wollen auch Feinkost abdecken“, sagt Wamser. Die größte Neuerung: Es soll eine umfangreiche Käsetheke eingerichtet werden. Die Produkte stammen hauptsächlich von regionalen Erzeugern. Eine ausladende Gemüsetheke werde es im Geschäft selbst wohl nicht geben, dafür seien die Räume zu klein, erklärt Wamser. Stattdessen haben sich die Organisatoren eine digitale Alternative überlegt.
Ein kleines Team arbeitet gerade an einem Online-Vorbestell-Shop. Über diesen sollen Kunden ihren Einkauf von zu Hause aus zusammenstellen und alle Produkte – inklusive Gemüse – gesammelt in einer Kiste abholen können. „Ich weiß nicht, ob das am Ende alles klappt“, sagt Wamser. Aber er sei zuversichtlich, dass das digitale Angebot angenommen werde – wenn auch nur von einem kleinen Teil von Kunden. Doch nicht nur die Art, wie die Produkte verkauft werden, sondern auch die Form der Ladenführung ist einmalig. Denn das Geschäft in der Fuggerstraße soll über eine Genossenschaft und nicht wie üblich über einen einzelnen Unternehmer betrieben werden. Damit kann sich jeder finanziell beteiligen und mitbestimmen. Das Interesse ist enorm. „Die Genossenschaft hat inzwischen 170 Mitglieder, und wir verfügen über Anteile von rund 60.000 Euro“, sagt Wamser. Denn auch das war Teil der Idee: Die Initiatoren wollten ein Projekt schaffen, an dem Anwohner teilhaben und ihre Stadt im Kleinen mitgestalten können. An Produktlieferanten mangelt es nicht. Mehrere Landwirte aus der Region haben bereits Interesse angemeldet. Für Kaffee in den Regalen sorgt beispielsweise die Rösterei Bohnenschmiede aus Wehringen. Auch der Pfänderhof in Schwabmünchen ist mit dabei. In den nächsten Wochen sollen weitere Erzeuger gefunden werden, Lieferkonditionen und Verträge ausgehandelt werden. „Neben dem Umbau der Räume wird uns das am meisten beschäftigen“, sagt Wamser. Fest steht schon jetzt: Es wird auch Handgemachtes wie die selbst genähten Taschen oder Gemüsesäckchen des Vereins Faribag – ein Nähprojekt geflüchteter Frauen – im Unverpacktladen zu kaufen geben. Außerdem werden Sitzgelegenheiten eingerichtet, damit Kunden einen Kaffee trinken können.
„Wir haben noch viel Arbeit vor uns und müssen einiges ausprobieren“, sagt Wamser. Aber das Grundkonzept steht. Ende Mai soll die Internetseite des Unverpacktladens an den Start gehen. Im Herbst soll die Krämerin dann eröffnen. „Gefühlt ist es noch weit weg, aber die Zeit rennt“, sagt Wamser.
Wer sich am Unverpacktladen beteiligen will oder Fragen zum Projekt hat, kann sich per E-Mail an info@diekraemerin-smue.de wenden. Dort erhalten Interessierte auch den Link, um an der digitalen Genossenschaftsversammlung teilzunehmen. Konstantin Wamser steht außerdem telefonisch unter 08232/903940 zur Verfügung.