Auf das Ab folgt ein Auf
Basketball Mit ansprechenden Auftritten antworten die Regionalliga-Teams des TV Augsburg auf die Negativerlebnisse der vergangenen Woche. Das gibt Zuversicht für die nächsten Spiele
Das oberpfälzische Neumarkt und das schwäbische Augsburg trennen eine knapp zweistündige Autofahrt voneinander. Diese kann ziemlich langweilig und trist sein. Gegensätzlich verhielt es sich am Samstag, als bestens gelaunte Basketballer des TV Augsburg die Rückreise antraten. Ein Auswärtssieg und manches Kaltgetränk sorgten für eine kurzweilige Fahrt. Nach zwei Niederlagen in der 2. Regionalliga Süd stoppte der TVA den Negativtrend, indem er die gastgebenden Baskets Neumarkt schlug. Das 72:57 (32:30) hinterließ bei Trainer Markus Mosig Zufriedenheit. „Unser Ziel muss in dieser Liga sein, den Gegner unter 65 Punkten zu halten. Offensiv sind wir immer in der Lage, diese Punktzahl zu überbieten.“
Zwar musste Mosig auf zwei wichtige Akteure verzichten, die Scorer Ebubekir Ates und Nicolas Breuer waren unpässlich, doch den vermeintlichen Nachteil verwandelten die Augsburger zu ihrem Vorteil. Einerseits waren sie weniger ausrechenbar, weil zwei Spieler fehlten, die Abschlüsse fordern. Andererseits sahen sie sich zu mehr Bewegung auf dem Feld genötigt – in den beiden vergangenen Partien ein Manko. Mosig freute sich, dass seine Spieler Trainingsinhalte zielführend umsetzten. „Wir haben unter der Woche zwei neue Spielzüge eingeführt. Das tat unserem Spiel gut und der Gegner wirkte überrascht.“
Nach ausgeglichener erster Spielhälfte setzten die Augsburger im dritten Viertel zu einem Zwischenspurt an, den die Neumarkter nicht mehr kontern konnten. Innerhalb von zwei Minuten glückten dem TVA vier Drei-Punkte-Treffer, die den Vorsprung uneinholbar anwachsen ließen. Sven Kastner, der in Summe 18 Punkte beisteuerte, war in dieser Phase entscheidend. Neben ihm leistete Luc Cullmann (21 Punkte) offensiv einen bedeutenden Beitrag zum Erfolg. Cullmann blüht auf, seit ihn Coach Mosig in die Startformation stellt.
Mit zwei Siegen und zwei Niederlagen rangiert der TVA im Tabel
lenmittelfeld. Auf das Heimspiel gegen den bislang ungeschlagenen Tabellenführer München Basket (Samstag, 18 Uhr) freut sich Mosig. „Wir haben gegen München immer ganz gut gespielt“, meint er. Vielleicht helfen zusätzliche Fans bei einem überraschenden Erfolg. Der TVA will versuchen, über eine 3G-plus-Regelung mehr Fans in die Halle zu lassen.
Nicht nur die Männermannschaft durfte sich über ein Erfolgserlebnis freuen, ebenso siegreich gestalteten die Frauen ihre Partie gegen den TSV München Ost. Spielertrainerin Mirijam Unger liefert eine ebenso einfache wie richtige Erklärung, warum ihr Team nach der Auftaktniederlage in Nördlingen die ersten Punkte der Saison einfuhr. „Was
wir im ersten Spiel schlecht gemacht haben, haben wir diesmal gut gemacht.“
Vor allem in den Rebounds zeigte sich ihre Mannschaft beim 59:49 stark verbessert. Der Gegner bekam kaum Gelegenheit, nach einem Fehlversuch weitere Abschlüsse folgen zu lassen. Über weite Strecken blieb der Spielverlauf dennoch eng, erst in der zweiten Hälfte setzten sich die Augsburgerinnen entscheidend ab. Hinzu kam, dass die Münchnerinnen gegen Ende von einer Umstellung in Augsburgs Defensive überrascht wurden. Mit der Zonenverteidigung kamen sie kaum zurecht. In der TVA-Offensive setzte Carina Högg Akzente, mit 20 Punkten war sie beste Scorerin aufseiten der Augsburgerinnen.
Unger ist mit der Entwicklung zufrieden. Sie sieht Fortschritte im Zusammenspiel, die sich im Auswärtsspiel beim TSV Jahn München II positiv bemerkbar machen sollen (Samstag, 17.30 Uhr). Unger schätzt den Gegner stark ein, glaubt aber ebenso an einen Erfolg. Der Ausgang des Spiels lässt sich schwer prognostizieren. „Wir haben gegen den Jahn schon eine Niederlage mit 40 Punkten Unterschied kassiert, haben sie aber auch schon besiegt“, erzählt Unger.
Das Selbstbewusstsein ist nach dem ersten Erfolg gewachsen, die Niederlage gegen Nördlingen verdaut. „Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass wir unter den ersten vier Teams landen und die Play-offs spielen werden“, betont Unger.