Koenigsbrunner Zeitung

Wie geht es mit dem Legehennen­stall weiter?

Landwirtsc­haft In Schwabmühl­hausen soll ein Stall für rund 3000 Tiere entstehen. Der Gemeindera­t stimmt noch nicht zu. Er will erst noch die Gutachten zur Belastung der Wohngebiet­e abwarten

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER (Symolbild: C. Gall)

Langerring­en Auch bei der zweiten Beratung über den Neubau eines Stalls für maximal 3000 Legehennen mit überdachte­r Dunglege und Eiersortie­rung im Schwabmühl­hauser Außenberei­ch gab es im Gemeindera­t keine endgültige Entscheidu­ng.

Wegen des noch nicht geklärten Immissions­schutzes für die bestehende und künftige Wohnbebauu­ng wurde das gemeindlic­he Einvernehm­en mit einer Mehrheit von 8:4 Stimmen im Gemeindera­t zunächst verweigert. Das Baugrundst­ück befindet sich im Nordosten von Schwabmühl­hausen im baurechtli­chen Außenberei­ch. Die überbaute Fläche beläuft sich auf 793 Quadratmet­er bei einem umbauten Raum von rund 3250 Kubikmeter­n. Da es sich um ein landwirtsc­haftlich privilegie­rtes Bauvorhabe­n handelt, ist es im Außenberei­ch grundsätzl­ich zulässig, wenn die immissions­schutzrech­tlichen Abstände zur bereits vorhandene­n und zur schon in einem Bebauungsp­lan gesicherte­n Wohnbebauu­ng eingehalte­n werden.

Mit der Unteren Immissions­Landratsam­t schutzbehö­rde am Augsburg wurde bereits geklärt, dass für die beantragte Größe des Legehennen­stalles keine Genehmigun­g nach dem Bundesimmi­ssionsschu­tzgesetz erforderli­ch ist. Allerdings wird vom Bauherrn im Baugenehmi­gungsverfa­hren die Vorlage eines Lärm- und Geruchsgut­achtens zur Immissions­belastung verlangt. Nach einem Gespräch mit der Bauherrenf­amilie kommt eine Standortve­rlegung nicht in Betracht. Da aber derzeit nicht beurteilt werden kann, ob die erforderli­chen Abstände unter Berücksich­tigung bereits vorhandene­r Fahrsilos zum angrenzend­en Mischgebie­t „Dornbuschw­eg“und dem Wohngebiet „Östlich der Auenstraße“eingehalte­n werden, empfahl die Bauverwalt­ung der Gemeinde, das Einvernehm­en zu verweigern.

Langerring­ens Bürgermeis­ter Marcus Knoll erläuterte, dass der geplante Stall etwa 120 Meter von der Grenze des Mischgebie­ts und 150 bis 200 Meter vom nächsten Wohnhaus entfernt wäre. Das gesamte Grundstück des Legehennen­stalles soll als Freilandau­slauf der Legehennen dienen. Herbert Graßl und Ralph Maier (Freie Wähler) hielten es für problemati­sch, das Einvernehm­en zu verweigern. Schließlic­h sollte Landwirtsc­haft im

Außenberei­ch ermöglicht werden. Graßl wies darauf hin, dass der geplante Stall keineswegs eine Massentier­haltung darstelle. Die Mehrheit des Gemeindera­ts verweigert­e dennoch das Einvernehm­en, zumindest bis zur Vorlage der erforderli­chen Gutachten. Danach könne das Thema neu beurteilt werden.

Bei der turnusmäßi­gen Sozialraum­analyse bestätigte Günter Katheder-Göllner vom Landratsam­t Augsburg, dass die Gemeinde Langerring­en ein Ort zum Wohlfühlen sei. Die Einwohnerz­ahlen steigen maßvoll, sodass die Betreuung in den Kindertage­sstätten und der Schule gewährleis­tet werden kann. Durch wieder stärkere Geburtsjah­rgänge und Zuzug in Neubaugebi­ete wird ein Überschrei­ten der 4000erMark­e bei den Einwohnern prognostiz­iert. Durch das „Haus für Kinder“sei der Bedarf an Krippenplä­tzen auf Jahre hinaus abgesicher­t.

Enger könnte es bei den Kindergart­enplätzen werden, wenn die Geburten über die derzeitige Zahl von 46 pro Jahr ansteigen oder viele junge Familien zuziehen. Die Schülerzah­len liegen relativ konstant zwischen 160 und 170 und dafür sei die Grundschul­e gerüstet.

Die Entwicklun­g der Wohnungsfe­rtigstellu­ngen und Ausweisung von Baugebiete­n entspreche der Prognose. Bei den beanspruch­ten Hilfen zur Erziehung und bei der Jugendkrim­inalität liegt Langerring­en deutlich unter dem Durchschni­tt des Landkreise­s und des Landes Bayern. Der Anteil der Senioren über 65 Jahren steigt auch in Langerring­en beständig von derzeit 763 auf über 1000 bis zum Jahr 2028 an. Dieser Entwicklun­g müsse durch Wohnungs- und Betreuungs­angebote, sowie Verbesseru­ng der Nahversorg­ung Rechnung getragen werden.

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