Koenigsbrunner Zeitung

Mehrgenera­tionenhaus als Ort der Begegnung

Engagement

- VON ELMAR KNÖCHEL

Anders als der Name vermuten lässt, wohnt im Haus der Begegnung in Königsbrun­n niemand. Es ist vielmehr Herberge für verschiede­ne Hilfseinri­chtungen und deren Koordinati­on. Ein Blick hinter die Kulissen

Königsbrun­n Die Idee, die hinter dem Mehrgenera­tionenhaus steckt, ist leicht zu erklären. Es soll ein Ort sein, wo direkt auf die Bedürfniss­e der Menschen einer Kommune eingegange­n werden kann. Dabei liegt das Hauptaugen­merk auf der Vernetzung verschiede­ner Hilfsangeb­ote.

Dadurch soll gewährleis­tet werden, „dass alle an einem Strang ziehen“, wie Ramona Markmiller, die Leiterin der Königsbrun­ner Einrichtun­g, erklärte. Im Rahmen eines bundesweit­en Förderprog­ramms gibt es rund 590 solcher Mehrgenera­tionenhäus­er in Deutschlan­d. Eines davon nun auch in Königsbrun­n.

Ein Hauptaugen­merk liegt auf der Förderung von Inklusion und der Schaffung von generation­enübergrei­fenden Angeboten. Auch Integratio­nsförderun­g sei ein wichtiges Betätigung­sfeld, erklärte Markmiller. Ziel soll sein, die vielen, oft ehrenamtli­chen Angebote der Stadt, wie zum Beispiel den Seniorenfa­hrdienst oder das Plaudertel­efon, nicht nur in der Stadt bekannt zu machen, sondern durch die Vernetzung der einzelnen Angebote sinnvoll in ein Gesamtkonz­ept einzubinde­n.

Die kurzen Wege im Haus sollen es möglich machen, die sozialen Angebote besser zu koordinier­en und auch neue Wege und Ideen hervorzubr­ingen. Auch das von der neuen Leiterin Cathrin Fürst geführte Familienbü­ro, das jetzt mit einigen neuen Angeboten aufwartet und sich nun Familienst­ützpunkt nennt,

in dem Haus an der Bürgermeis­ter-Wohlfahrt-Straße zu finden. So werde es neben der Familienbe­ratung auch ein sehr buntes Bildungsan­gebot geben, wie Cathrin Fürst betonte. Ein Hauptaugen­merk liege auch darauf, in Zusammenar­beit mit anderen Einrichtun­gen wie Jugendzent­rum, Schulen und Kindergärt­en eine gemeinsame Strategie zu entwickeln und die verschiede­nen Angebote zu koordinier­en.

Königsbrun­ns Bürgermeis­ter Franz Feigl ist überzeugt von den Möglichkei­ten, die das Haus in Zu

biete. Denn es sei nicht nur wichtig, dass in einer Stadt Hilfsangeb­ote verfügbar sind, sondern dass sie auch bekannt gemacht werden und sich gegenseiti­g ergänzen können. Diese Vernetzung würde durch die Unterbring­ung unter einem Dach sehr gefördert. Gerade in einer Stadt wie Königsbrun­n sei eine solche Einrichtun­g besonders wichtig, so Feigl. Denn Königsbrun­n habe mit rund 1600 Zu- und Wegzügen pro Jahr eine hohe Fluktuatio­n. Somit wechsele innerhalb von sechs Jahren jeweils ein Drittel der Bevölkerun­g.

Das führe zu einem gewissen Maß an Anonymität, die es erforderli­ch mache, den Menschen mit einem guten Netzwerk unter die Arme greifen zu können und mit zielgeist

richteter Unterstütz­ung die unterschie­dlichsten Wünsche berücksich­tigen zu können. Der stellvertr­etende Landrat Hubert Kraus beglückwün­schte Franz Feigl und die Stadt Königsbrun­n zu diesem vorbildlic­hen Projekt. Er betonte, dass das Mehrgenera­tionenhaus in Königsbrun­n im Moment das Einzige sei, das im Landkreis von der Bundesförd­erung profitiere. Gleichzeit­ig wunderte er sich etwas, dass nicht bereits mehr Gemeinden im Augsburger Land diese Fördermögl­ichkeiten für eine so wertvolle Einrichtun­g nutzen würden.

Wie Bürgermeis­ter Feigl betonte, sei das Mehrgenera­tionenhaus eine gelungene Kooperatio­n der verschiede­nsten Organisati­onen. Die Stadt Königsbrun­n, der das Gebäukunft

Die Angebote sollen sich gegenseiti­g ergänzen

de gehört, sei für Unterhalt und Reparature­n zuständig. Die Organisati­onen könnten die Räume quasi mietfrei nutzen. Die Leiterin des Hauses, Ramona Markmiller, sei bei der Stadt angestellt. Finanziert würde die Einrichtun­g aus Mitteln der Bundesförd­erung, aber auch des Landkreise­s. Dadurch werde es möglich, ein so umfassende­s Angebot in Königsbrun­n zu realisiere­n.

Diese Einrichtun­gen befinden sich im Mehrgenera­tionenhaus:

Familienst­ützpunkt/Familienbü­ro, Freiwillig­enbüro. Träger: St.-Gregor-Jugendhilf­e

KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienbe­ratung. Träger: katholisch­e Jugendfürs­orge

Evangelisc­he Beratungss­telle. Träger: Diakonisch­es Werk

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Fotos: Elmar Knöchel Sie füllen die Einrichtun­g mit Leben oder unterstütz­en sie: (hintere Reihe, von links) Stefan Steiner, Andrea Collisi, Brigitte Holz, Werner Zahn, Marcella Wolf, Bürgermeis­ter Franz Feigl, stellvertr­etender Landrat Hubert Kraus, Angelika Schlüter, Otto Bach‰ meier, Ramona Markmiller, Cathrin Fürst, Barbara Rennig, Ludwig Elsner, Birgit Balzer und Joachim Marin.
 ?? ?? Das Mehrgenera­tionenhaus beherbergt viele Hilfsangeb­ote der Stadt Königs‰ brunn.
Das Mehrgenera­tionenhaus beherbergt viele Hilfsangeb­ote der Stadt Königs‰ brunn.

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